Jung Niklas fuhr auf's Meer, Er kam nicht wieder her; Schön Margreth bei der Mutter saß, Das Auge thränenleer. Und als herum ein Jahr, Daß er gestorben war, Sie schleicht hinaus in stiller Nacht. Wie scheint der Mond so klar! -- -- "Wacht auf, ihr Söhne mein, Hört Ihr die Er schwamm im schrein? Ach großer Gott im Himmel, Wo ist mein Töchterlein?" -- Sie liefen hin zum Strand, Die Fackeln wohl zur Hand; Ein Nachen schwamm auf hoher Fluth, Er schwamm im Kreise wie gebannt. Es saßen zwei darein So blaß im Mondenschein, Sie herzten und sie küßten sich, So blaß im Mondenschein. Der Mond versank in's Meer, Schwarz rollt die Fluth daher; Ein Nachen trieb zum Ufer hin, Und trug keine Margreth mehr.
Zwei Gesänge für 4 Singstimme mit Pianoforte , opus 75
by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901)
1. Jung Niklas
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), ""Jung Niklas fuhr auf's Meer"", appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder]
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Note: modern German would change the following spellings: "thränenleer" -> "tränenleer", "Daß" -> "Dass", "Möve" -> "Möwe", "Fluth" -> "Flut", "blaß" -> "blass". Rheinberger has "Möwen" in his score (stanza 3, line 2).
2. Diebstahl  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Mädel trug des Wegs daher Einen Korb voll Blüten, Knabe schlich sich hinterher, -- Mädel kann sich hüten! -- Denn der Knabe, der war keck, Stahl die schönsten Blüten weg. O du böser Knabe! Knabe läuft und bringt nach Haus Die gestohlnen Blüten; Doch mit Lachen war es aus, -- Knabe kann sich hüten! -- Denn ein Schelm das Mädel war, Stahl ihm seine Ruhe gar, O du böses Mädel! Drauf, als sie sich wieder sah'n, Wie sie beid' erglühten! Schleicht der Knabe sich heran, -- Mädel kann sich hüten! -- Und eh' sie es nur geglaubt, Hat er Kuß auf Kuß geraubt. O du böser Knabe! Mädel mußt' sich fügen drin, Denn mit Kuß und Blüten Ging auch Herz und Hand dahin, -- Konnt' sich nicht mehr hüten! -- Und so stahlen, auf mein Wort, Beid' am Ende selbst sich fort. [Liebe]1 machet Diebe!
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Diebstahl", appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder], first published 1844
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Blodek: "Oh Liebe"