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Vier epische Gesänge , opus 86

by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901)

1. Nero
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Schwarzmitternacht liegt über Rom,
es saust und braust der Wind,
in Angst fährt übern Tiberstrom
der Kaiser und sein Kind.
Auf Rossen schnell geht's dann ins Land,
so jagt sich Lust und Not,
so jagt sich in dem Wüstensand
der Zauber und der Tod.

Der Rose Duft ist hin jetzund,
der Stirne golden Band,
am Weinpokal der Lüstermund,
das purpurne Gewand;
der Tanz hört auf, er ist verhallt
im üpp'gen Marmorsaal!
Nur furchtbar durchs Gebirge schallt
der Donner, zischt der Strahl.

Der Zeiten Wendung fühlst du nahn,
doch fehlt der Sitte Kraft,
die himmelsstark aus Zeit und Wahn
feste Gebilde schafft.
Drum war dein Leben wild verwirrt
wie Dorn und Rosenduft:
nun pocht das Herz, das Auge irrt
in blitzerhellter Luft.

Am Kreuze vorbei am Waldessaum
hallt wild der Hengste Huf,
doch wilder hallt in Busch und Baum
gespensterhafter Ruf.
Die Hölle hüllt in grellen Schein
den Reiter und das Ross,
der Sturm bläst wild ins Land hinein,
unheimlich wird's dem Tross.

Wer folgt uns? fragt der Kaiser bang;
o schneller! ruft sein Kind;
das Tuch, das um den Hals ich schlang,
es schützt nicht vor dem Wind!
Nun denkt der Kaiser frührer Zeit,
die licht wie Morgenrot;
zum Guten wär er jetzt bereit,
doch finster naht der Tod.

Und näher dröhnt es, furchtbar nah,
Verfolger tauchen auf;
"voran, voran, ein Hof ist da!",
da hemmt das Ross den Lauf.
Ein rascher Stoß - das Eisen drang
in Neros Herz hinein;
am Waldsaum aber stand noch lang
das Kreuz im Feuerschein.

Text Authorship:

  • by Franz Alfred Muth (1839 - 1890)

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2. Rolands Horn
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
An duftig grüner Linde
saß Kaiser Karl zur Ruh
und lauscht dem Bienensummen
in Festtagswonne zu;

die Rosen blühn, es funkelt
im Becher sonn'ger Wein,
aus allen Toren ziehen
viel ros'ge Jungfräulein.

In holden Pfingstentagen
ist wundergrün die Welt,
und singende Gesellen
durchjubeln Wald und Feld.

Da küssen sich die Lippen,
die sonst verschämt getan,
da sehn sich junge Augen
in ernster Minne an.

Es tanzt, es singt, es jubelt,
die Becher klingen drein,
was aber mag dem Kaiser,
dem Kaiser heute sein?

Bei Gott, er springt vom Tische:
"Horch! das ist Rolands Horn!
Es ruft in langen Tönen,
halb Schmerz und halb wie Zorn!"

"Herr Kaiser, ach, ihr dachtet
des Recken halb im Traum!"
Der Kaiser setzt sich wieder,
den Jubel hört er kaum.

Es winden rote Rosen
indes die Jungfräulein;
die, Kaiser, müsst ihr tragen,
zu schwer ist Gold und Stein!

Der Kaiser kaum sie höret
und fühlt die Krone nicht,
die in die greisen Locken
das junge Volk ihm flicht.

Wie schön die duftgen Rosen
um seine Stirne stehn!
Doch Gott! was fehlt dem Kaiser,
er mag so traurig sehn!

"Ihr Recken, kühne Recken,
und hört ihr nicht ein Horn?
Von Ronçeval ertönt es,
halb Schmerz und halb wie Zorn!"

"Was sinnst du, großer Kaiser,
besiegt die Mauren sind,
wie sollt aus dieser Ferne
auch Klänge wehn der Wind!

Ein Hirte mag es blasen,
der bei der Herde wacht."
Herr Karl, er setzt sich wieder
und stützt die Stirne sacht.

Und um ihn schwirrt der Reigen,
so sonnig glüht der Wein,
es gluten alle Berge
im Abendsonnenschein.

Und wieder spricht der Kaiser:
"Bei Gott, es war sein Horn,
Held Roland hat's geblasen
in edlem Heldenzorn!

Zu Rosse, auf, zu Rosse!"
Die Degen sind schon drauf,
es fasst die starke Rechte
des Schwertes goldnen Knauf.

Zu Ronçeval im Tale
war heut ein blutger Tag,
da klirrten Helm und Panzer,
da traf sich Schlag auf Schlag.

Von schlimmer List verraten,
liegt Roland wund im Blut,
doch flieht auf allen Bergen
der Mauren feige Brut.

Wie still die weite Erde!
Die Bäche rauschen sacht,
ein Hirt an seinem Feuer
in bangen Träumen wacht.

Da regt sich's in den Schluchten,
da zieht's wie Wetter schwer
von Rittern und von Rossen
gen Ronçeval daher.

Und als sie nah dem Tale,
kein Feind war mehr zu sehn,
Herr Roland lag im Blute,
sein Antlitz licht und schön.

Das Horn war ihm zersprungen
in lautem Todesschrei,
und wie ein Freund im Kummer
lag müd sein Schwert dabei.

Sie stiegen von den Rossen,
die Recken stolz und hehr,
sie beteten gar leise,
die Trauer wog so schwer,

o Roland, treuer Ritter,
nun schlaf in Siegesruh,
es drücket dir dein Kaiser
das Heldenauge zu!

Text Authorship:

  • by Franz Alfred Muth (1839 - 1890)

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3. Salentin von Isenburg
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
"Es fließt der Rhein so still zu Tal,
wir sind allein im Mondenstrahl;
o Schäfer, zeige, wie man's macht,
dass minnig uns ein Auge lacht."

Der Schäfer nimmt die Flöte sein,
er spielt so hell im Mondenschein,
da wachen auf die Blumen all
beim wunderbaren Flötenschall.

Es tanzt die Blume wunderfein,
bezaubert wohl im Mondenschein,
es rauscht der Wipfel laut dazu,
der Flötenton lässt ihm nicht Ruh.

Es bläst der Schäfer wiederum,
da bleibet auch der Graf nicht stumm,
er singt und tanzt im Mondenschein,
der Graf muss selbst bezaubert sein.

"O Gräflein, so jetzt spiel ich dir,
die Braut, die Braut, die minnst du mir;
ich soll den Zauber lehren dich,
o Gräflein mein, ich hüte mich.

Was will mir euer Gold so rot,
ich treib euch aus die Liebesnot!"
Er spielet bis zum Morgenrot,
es tanzt das Gräflein sich zu Tod.

Text Authorship:

  • by Franz Alfred Muth (1839 - 1890)

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4. Der Schelm von Bergen
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Zu Frankfurt im Römer
Da geigt es und schwirrt, 
Da schwebet der Reigen, 
Da wogt es und wirrt; 
Es rauschet die Seide, 
Die Augen erglüh'n, 
Doch die schönsten der Königin 
Selber erblüh'n. 

 ... 
Sie tanzet so fein, 
Die Blume der Blumen, 
Die Fürstin am Rhein; 
Ihr Ritter, der junge 
Mit goldenem Haar 
Er tanzet wie Keiner, 
Schaut Keiner so klar. 

 ... 
"Herr Ritter, laßt seh'n, 
Ob gold'ne Haare 
Auch Liebreiz umweh'n."  
"Frau Königin, Eines 
Nur bitt' ich gar sehr, 
Erlasset es meiner 
Und Euerer Ehr'." 

"O Ritter, was will es, 
Der König befiehlt: 
Laßt sehen, welch Antlitz 
Sich wonnig entstiehlt!"  
Von Bergen der Henker!  --
So schallet ein Schrei, 
O holt für ihn selber 
Ein Stricklein herbei! 
 
"Mein König, was hälf' es 
Der Königin fein? 
Laßt lieber mich selber 
Ein Ritter auch sein. 
Treu will ich Euch dienen 
In Tanz und in Streit, 
Kein treu'rer im Reiche 
In gar aller Zeit!"  

 ... 
Der Königin sei's! 
Er schlägt ihn zum Ritter 
Des Streit's und des Mai's; 
Von Bergen der Ritter
Sei dein Name von heut'  --  
Nun tanze und springe, 
So lang es dich freut!

Text Authorship:

  • by Franz Alfred Muth (1839 - 1890), "Der Schelm von Bergen", appears in Haideröslein ; Ein Liederstrauß, in 3. Erzählendes

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