Ich hab' dich geliebt, du ahntest es nicht. Ich [wollte sprechen]1, ich durft' es nicht, Ich harrte besserer Stunden. Die [besseren]2 Stunden, ich fand sie nicht, Ein [anderer]3 kam, [er]4 zögerte nicht. Ich bin deinem Herzen entschwunden. Wohl mag er dich lieben, ich weiss es nicht; Ob treuer, als ich, ich glaub' es nicht. O, hättest dein Glück du gefunden!
Drei Lieder für Mezzosopran oder Bariton mit Pianoforte , opus 75
by Ferdinand Sieber (1822 - 1895)
1. Wunsch  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Wunsch", appears in Lieder, in Stimmungen und Gestalten, first published 1844
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Stöhr: "wollte dich sprechen"
2 Steinkühler: "besser'n"
3 Steinkühler: "and'rer"
4 Dresel: "und er"
2. Waldabendschein  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Am Waldrand steht ein Tannenbaum Mit lustig schwankendem Wipfel, Da schwingen sich, husch! zwei Vöglein drauf, Zu oberst auf den Gipfel, Und blicken hinab in den Wald hinein, Und singen so laut, und singen so fein, Weiß wohl, was euch Beiden so wohl gefällt, Nicht Schöneres gibt's ja in Gottes Welt, Als der Wald, als der Wald, Im rothen, goldenen Abendschein! O könnt' ich schauen mit euch hinab, Ihr Vöglein, auf allen Schimmer, Auf das funkelnde Grün, auf das zitternde Licht, Auf das neckisch holde Geflimmer! Und säh' ich wie ihr in die Pracht hinein, Mit einem Mal, o wie schön müßt's sein! Denn mir und euch Nichts so wohl gefällt, Und Schöneres gibt's nicht in Gottes Welt, Als der Wald, als der Wald, Im rothen, goldenen Abendschein! Und ist der letzte Sonnenstrahl Spät aus dem Walde geschieden, Und sinket hernieder die stille Nacht, Mit ihrem seligen Frieden, Da fliegen die Vöglein in's Nest hinein, Und noch im Traume klingt es fein: Viel Schönes gibt es, was uns gefällt, Doch Schöneres gibt's nicht in Gottes Welt, Als der Wald, als der Wald, Im rothen, goldenen Abendschein!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Waldabendschein", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 94
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Woodland evening glow", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Lieder-Texte für die deutschen Sänger Amerika's, New York: Julius Drescher, 1896.
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874, mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 84-85.
3. Ich sah den Wald sich färben  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ich sah den Wald sich färben, Die Luft war grau und stumm; Mir war betrübt zum Sterben, Und wußt' es kaum, warum. Durchs Feld vom Herbstgestäude Hertrieb das dürre Laub; Da dacht' ich: Deine Freude Ward so des Windes Raub. Dein Lenz, der blütenvolle, Dein reicher Sommer schwand; An die gefrorne Scholle Bist du nun festgebannt. Da plötzlich floß ein klares Getön in Lüften hoch: Ein [Wandervogel]1 war es, Der nach dem Süden zog. Ach, wie der Schlag der Schwingen, Das Lied ins Ohr mir kam, Fühlt' ich's wie Trost mir dringen Zum Herzen wundersam. Es mahnt' aus [heller Kehle]2 Mich ja der flücht'ge Gast: Vergiß, o Menschenseele, Nicht, daß du Flügel hast!
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Juniuslieder, in Vermischte Gedichte
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View original text (without footnotes)1 Schnaubelt: "Wundervogel"
2 Schnaubelt: "hellen Kehlen"