Die Wasserlilien im Wald Die wollt' er brechen gehn, Da sah der wilde Knabe bald Ein bleiches Mägdlein stehn. "Lieb' Knabe mein, o weile hier Bei mir [am]1 stillen Teich!" ""Schön Mägdelein, erst sage mir, Warum so bleich?"" "Die stillen, stillen Wässerlein Die haben tiefen Grund, Die bleichen, bleichen Mägdelein Die haben süßen Mund." -- ""Und ist er süß, ist er doch weiß, Mein Mund ist frisch und roth, Ich sehe wie das Leben, heiß, -- Du wie der Tod!"" Da schüttelt sie [das]2 Haupt im Wind, Hat traut ihn angesehn, Sie sang so leis, sie sang so lind, Er konnt' nicht widerstehn: Er schwamm mit ihr im grünen Teich, War nicht mehr frisch und roth, War auch so blaß, war auch so bleich, - Denn -- er war todt. --
Drei Lieder aus Jungfriedel von A. Becker , opus 25
by Anton Deprosse (1838 - 1878)
1. Die Wasserlilien  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by August Becker (1828 - 1891), no title, appears in Jung Friedel der Spielmann: ein lyrisch-episches Gedicht aus dem deutschen Volksleben des sechzehnten Jahrhunderts, in Spielmanns Wanderlieder, no. 23, first published 1854
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View original text (without footnotes)1 Holstein: "im"
2 Holstein: "ihr"
2. O Wanderglück  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
O Wanderglück, o Wanderlust, Dein will ich nun genießen! Ich hab' mein Lebtag' nicht gewußt, Wie froh die Bächlein fließen Dahin zur Meeresflut Nach Nord und Süd und Ost und West: Das Wandern ist das Allerbest' Für ein jungfrisches Blut! Jungvögelein so froh sich wiegt, Wenn es zum erstenmale Aus seinem engen Neste fliegt Zum lichten Sonnenstrahle: Es singt in leichtem Muth: Ich bleib' nicht mehr im engen Nest: Das Wandern ist das Allerbest' Für ein jungfrisches Blut! Wohl lieb' ich dich, mein Heimathsthal, Wenn ich dich auch verlassen! Ich denk an dich viel tausendmal Aus meiner Wanderstraßen. Ich schied in trübem Muth, Es hat das Herze mir gepreßt: Doch Wandern ist das Allerbest' Für ein jungfrisches Blut. Es ist kein Band so inniglich Es muß sich lösen wieder, Kein heißer Muth vergnüget sich, Liegt ruhiger darnieder Und thut die Rast auch gut, Sie hält mich dennoch nimmer fest: Das Wandern ist das Allerbest' Für ein jungfrisches Blut.
Text Authorship:
- by August Becker (1828 - 1891), "Lust am Wandern", appears in Jung Friedel der Spielmann: ein lyrisch-episches Gedicht aus dem deutschen Volksleben des sechzehnten Jahrhunderts, in Wanderschaft, p. 77, first published 1854
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3. Als hätt' es Rosen heut' Nacht geschneit  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Als hätt' es Rosen heut' Nacht geschneit, So liegt jetzt die Aue weit und breit. O Rosen der Liebe, wie blüht ihr so schön! Wie glühet mein Herz und wie glühen die Höhn! Wie lieblich, wie herrlich, wie schön ist die Welt, Wenn vom Himmel die Lieb' in ein Menschenherz fällt!
Text Authorship:
- by August Becker (1828 - 1891), no title, appears in Jung Friedel der Spielmann: ein lyrisch-episches Gedicht aus dem deutschen Volksleben des sechzehnten Jahrhunderts, in Spielmanns Liebeslieder, p. 163
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