Ein frohes Herz und frischen Mut, was brauch' ich wohl noch mehr? Ich schwinge jauchzend meinen Hut und blicke um mich her: Hoch über mir ein Himmel rein, am Horizonte Purpurschein und rings ein Nebelmeer. Tief unter mir die schöne Welt liegt noch in tiefer Ruh'; bald ruft der Lerche Sang im Feld den Morgengruß ihr zu. Ein Sehnen zieht durch meine Brust; o Wandern, Wandern, meine Lust, mein höchstes Glück bist du!
Vier Lieder von Emil Grundmann für Mezzo-Sopran mit Pianoforte , opus 17
by August Ferdinand Riccius (1819 - 1886)
1. Wandrers Morgenlied
Language: German (Deutsch)
2. Abendstille
Language: German (Deutsch)
Wiege dich, schaukle dich, woge, mein Kahn, brich durch die plätschernden Wellen dir Bahn! Seht, wie der Mond sich spiegelt so mild! Silbern und zauberisch zittert sein Bild. Nur in dem Schilfe flattert ein Huhn, rings alle Ufer schlummern und ruh'n.
3. Im Walde
Language: German (Deutsch)
Gegrüßest sei'st du, grüner Wald, gegrüßt du, Waldesrauschen! In luft'gen Wipfeln goldbestrahlt die bunten Sänger lauschen. Und über'n Wald blickt, halb verträumt, umringt von Efeuranken, der alte Turm, den lichtumsäumt die Tannen rings umschwanken. O Waldesrauschen, Wanderlust, wie stimmt ihr froh zusammen; ihr facht die Sehnsucht in der Brust mir an zu hellen Flammen. Kling' fort, du wehmutsbanges Lied aus blauer, duft'ger Ferne; der Abend durch die Blätter zieht - nun lausch' ich dir erst gerne!
4. Herbstgefühl
Language: German (Deutsch)
Wie soll ich singen, wenn ringsum die Bäume sich entblättern? Wenn in den Wipfeln, jetzt so stumm, nicht mehr die Vögel schmettern? Was ich auch sinne, immerzu will's ahnend mich durchschauern: Mein Herz, auch du gehst einst zur Ruh', so lass nun ab von deinem Trauern! Es fällt das Laub, es neigt sich bleich der Tag zum Untergange; ich war an aller Liebe reich, nun ist mir, ach, ao bange. Die mich geliebt, wo weilest du? Soll ich dich überdauern? Mein Herz, auch du gehst einst zur Ruh', so lass nun ab von deinem Trauern!