Ein Wanderbursch zum Tor hinaus zieht einsam in die Ferne, am Hute keinen Blumenstrauß, am Himmel keine Sterne. Der Tag erlischt, es fällt der Tau, süß duften Dorn und Flieder, die Stadt versinkt in Dämmergrau; kehr' wieder, kehre wieder! Das Bündel leicht, das Herz so schwer, kaum tragen es die Füße; je weiter fort, je mehr und mehr denkt er der Abschiedsgrüße. Fahr' wohl, fahr' wohl, du Junggesell, häng' nicht den Kopf so nieder, die Zeit vergeht ja flügelschnell, kehr' wieder, kehre wieder! Mir ist die Welt so fremd, so weit, wen frag' ich nach den Wegen? Gibt mir denn niemand das Geleit und niemand seinen Segen? Ei, Wanderbursch, warum so bang? Die Lerche singt dir Lieder! Nur immer zu mit Sang und Klang! Kehr' wieder, kehre wieder!
Zwei Lieder für eine Mittelstimme mit Clavierbegleitung , opus 168
by Friedrich von Wickede (1834 - 1904)
1. Der Abschied
Language: German (Deutsch)
2. Mädel, wie blüht's
Language: German (Deutsch)
Mädel im Rosenhag, Mädel, wie blüht's! Hörst du des Ammers Schlag? Mädel, wie blüht's! Scheu von des Mieders Saum Hebst du die Augen kaum, Aber im Innern glüht's. -- Mädel, wie blüht's! Knospe, du träumend Kind, Knospe, spring auf! Lind weht der Morgenwind, Knospe, spring auf! Hast ja so lang geträumt; Nur nicht den Mai versäumt! Schnell ist der Sonne Lauf, Knospe, spring auf!
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Mädel, wie blüht's", appears in Thüringer Lieder, elftes und zwölftes Tausend, Stuttgart und Berlin: J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, first published 1906
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