Mägdlein saß [in]1 Wald und Moos, Bunte Blumen auf dem Schoß, Einen Kranz zu winden. "Den ich schau' durchs Kränzelein, Der soll mir der Liebste sein!" Sprach sie bei dem Binden. Kaum ist fertig das Geflecht, Kommt ein junger Jägerknecht Aus dem Busch geflitzet; Kniet und hält das Kränzel dicht Zwischen sein und ihr Gesicht, Schon den Mund gespitzet. "Sieh! so schaut dein Liebster drein, Guckt durchs runde Fensterlein, Komm, mein liebes Kätzchen!" Wie's gewollt, so hat's gemüßt, Hat ihn durch den Kranz geküßt, Ward sein Herzensschätzchen.
Lurlei-Lieder. Ein Cyklus von 4 Gesängen aus J. Wolff's Lurlei für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung
Song Cycle by Wilhelm Bruch
1. Mägdlein sass in Wald und Moos  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Lurlei, first published 1886
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Julius Wolff, Lurlei, Vierzigstes Tausend, Berlin: G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1894, page 104.
1 Müller-Buessow: "im"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Es flüstert im Schilf  [sung text not yet checked]
Es flüstert im Schilf, es wispert im Rohr: ,,Wo ist Dein Liebster geblieben? Und warum versperrt er Dir Riegel und Thor? Er muß ja noch immer Dich lieben!`` So rauscht es in Wellen, so säuselt's im Tann, Es singen's die Vögel in Zweigen; O Lieber, Du hoher, Du herrlicher Mann, Du kannst es allein nicht verschweigen! Schnell öffne das Pförtchen und laß mich herein! Ich komme geschlichen auf Zehen, Ich will Dich umhalsen, umwinden, umfrei'n, Dir sollen die Sinne vergehen. Mir nahte noch nimmer und nirgendwo Je Deines Gleichen im Leben Mit Augen, so strahlend, mit Lippen, so froh, So muthig im Nehmen und Geben. Der Minnigste bist Du, der Schönste von All'n Mit ritterlich siegenden Armen, O laß Dir mein Herzen und Scherzen gefall'n, Schließ auf! hab' endlich Erbarmen!
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Lurlei
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Confirmed with Lurlei. Eine Romanze von Julius Wolff, in Grote'sche Sammlung von Werken zeitgenössischer Schriftsteller, fünfundzwangzigster Band, Berlin, G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1887, pages 251-252.
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3. Bekränzt mit Veilchen und Rosen  [sung text not yet checked]
Bekränzt mit Veilchen und Rosen, Gerüstet zum Hochzeitsfest, Harrt unser zu minnigem Kosen Im Fels ein behagliches Nest. Da schimmern und spiegeln die Wände, Vom Lichte der Ampel erhellt, Da haben geschäftige Hände Ein köstliches Mahl uns bestellt. Nichts fehlt in dem gastlichen Horte, Daß beide wir glücklich sind, Vor seiner verschwiegenen Pforte Singt leise nur leise der Wind. Frischauf und tapfer gerungen! Da drinnen ist's wohlig und warm, Heisa! hinüber gesprungen! Bald hältst Du das Liebchen im Arm!
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Lurlei
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Confirmed with Lurlei. Eine Romanze von Julius Wolff, in Grote'sche Sammlung von Werken zeitgenössischer Schriftsteller, fünfundzwangzigster Band, Berlin, G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1887, pages 270-271.
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4. Was blüht, das welket  [sung text not yet checked]
Was blüht, das welket, Vom Winde zerstiebt; Dich hielt ich am Herzen, Dich hab' ich geliebt. Nun mußt Du geben Dein Blut und Leben, Hoch oben hier Versing' ich's Dir.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Lurlei
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Confirmed with Lurlei. Eine Romanze von Julius Wolff, in Grote'sche Sammlung von Werken zeitgenössischer Schriftsteller, fünfundzwangzigster Band, Berlin, G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1887, page 314.
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