Die Zither lockt, die Geige klingt, Juchhe, im Dorf ist Tanz! Der Michel seine Lise schwingt, Die Grete schwingt der Hans. Ein Mädel flink zu drehen Ist gar ein gutes Ding. Ich mag nicht müssig stehen Und springe in den Ring. Des reichen Schulzen Katherein Ist hochgemuth und keck; Des Müllers rundes Töchterlein Ist gar ein lieber Schneck. Doch von den Dirnen allen, Die auf dem Plane sind, Will mir zumeist gefallen Des Geigers braunes Kind. Den Silberling nimm, Alter, hin Und spiel' dein schönstes Stück; Gieb mir die Hand, Zigeunerin, Ihr andern, weicht zurück! Nun jubelt auf ihr Geigen, Ihr Pfeifen klingt und gellt! Denk', Mädel, uns [zwei beiden Gehört die ganze Welt.]1 Schau' nicht so ängstlich vor dich hin, Schlag' auf die Augen hell! Ich bin, wie du Landfahrerin, Ein fahrender Gesell. Zu mein' und deiner Freude Der Mai die Rosen schuf, Und ich und du, wir beide, Sind besser als unser Ruf.
Lieder eines fahrenden Gesellen für 1 Singstimme (Bariton) und Pianoforte
Song Cycle by Carl Winning
1. Die Zither lockt, die Geige klingt  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Die Zither lockt, die Geige klingt", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The zither entices, the violin rings out", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Lieder eines fahrenden Gesellen, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1878, pages 16-17.
1 In a later edition (1885), this was changed to " zu eigen / Ist heut die ganze Welt."Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Warnung  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ich denke zurücke, Und werde zum Kind, Da sitzt mit der Krücke Die Ahne und spinnt; Sie zupft ihren Rocken Und warnend sie spricht: "Wenn Buben dich locken, So folg ihnen nicht!" Schon längst schloß der Alten Die Lippen der Tod, Ich habe gehalten Getreu ihr Gebot, Und ward doch in Gruben Gelockt und umgarnt - Ich war nur vor Buben, Nicht Mädeln gewarnt.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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Researcher for this page: Harry Joelson4. Sehnsucht  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Nun sind der Tage schon sieben vorbei, Seitdem ich zuletzt sie gesehen. Wie die hungernde Katze den heissen Brei, Umschleich' ich ihr Haus auf den Zehen. Verhüllt ist ihr Fenster bei Tag und bei Nacht, Verriegelt ist Thor und Pforte, Und drinnen die keifende Muhme wacht, Wie Fafner bei seinem Horte. Geduld! Bald kommt die Walpurgisnacht, Wo die Hexen treiben ihr Wesen; Dann öffnet die Muhme das Fenster sacht Und reitet hinaus auf dem Besen. Zum Bloxberg fliegt sie wie Wirbelwind, Wo Teufel und Truden tosen, Und während die Alte den Satan minnt, Wird mich ein Engelein kosen.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Sehnsucht", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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