[So]1 selig zu plaudern, daß Stunden Wie Träume vergehn, Wie rasch dann die Zeit entschwunden, Am Dunkeln der Kerze nur sehn, Das ist's, was so traulich uns macht Die sausende, brausende Winternacht. Zu plaudern und wieder versunken In uns allein, Von innerster Wonne trunken, Vertieft in Gedanken sein, Das ist's, was zum Frühling uns macht Die sausende, brausende Winternacht. Zu scheiden, das Hausthor entriegeln, Und scheidend das Glück Mit einem Kusse besiegeln, Ein Gruß noch, ein Wink noch zurück! Lebt wohl, o Stunden, so selig verbracht In der sausenden, brausenden Winternacht!
Neun Lieder aus dem Buch der Liebe von H. Lingg für 1 Singstimme mit Pianoforte
by Robert Steuer (1831 - 1895)
1. So selig zu plaudern  [sung text not yet checked]
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- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), no title, appears in Gedichte, in Buch der Liebe, no. 13, Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, first published 1870
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View original text (without footnotes)Confirmed with Hermann von Lingg, Gedichte, dritter Band, Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, 1870. Appears in Buch der Liebe, no. 13, page 102.
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2. Tritt her an's Licht der Sterne  [sung text not yet checked]
Tritt her ans Licht der Sterne! In ihrem sanften Licht Erblick' ich gar so gerne Dein liebes Angesicht. Tritt her ans Licht der Sterne! Mit ihrem sanften Licht Vergleich' ich gar so gerne Dein liebes Angesicht. Tritt her ans Licht der Sterne! Vor ihrem sanften Licht Ach küss' ich gar so gerne Dein liebes Angesicht.
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- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), no title, appears in Gedichte, in Buch der Liebe, no. 112, Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, first published 1870
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Confirmed with Hermann von Lingg, Gedichte, Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, 1870. Appears in Buch der Liebe, no. 21, page 112.
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3. Ich habe dich immer lieber  [sung text not yet checked]
Ich habe dich immer lieber, Je tiefer der Abgrund klafft, Das ist das Todesfieber, Die Hölle der Leidenschaft. Du Engel, an den ich glaubte, Hauchst mich versteinernd an, Vor deinem Medusenhaupte Erstarrt mein schönster Wahn! Ach, daß ich es nicht wüßte, Du kindliche Gestalt, Du Blume, die ich küßte, Auch du bist todt und kalt!
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- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), no title, appears in Gedichte, in Buch der Liebe, no. 22, Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, first published 1870
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Confirmed with Hermann von Lingg, Gedichte, dritter Band, Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, 1870. Appears in Buch der Liebe, no. 22, page 113.
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4. Holdsel'ger Mund der Liebsten mein  [sung text not yet checked]
Holdseliger Mund der Liebsten mein! Du bist so sanft gebogen, so fein, Wie der Mond am Himmel; dich müssen Bewundern, die dich schau'n; doch ich allein, Ich darf dich küssen. Holdseliger Mund der Liebsten mein! Dein Lächeln nimmt alle Herzen ein, Du sprichst in Bildern und kühnen Schlüssen, Die Alle bezaubern; doch ich allein, Ich darf dich küssen!
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- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), no title, appears in Gedichte, in Buch der Liebe, no. 15
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Jetzt tauchst du schneeig lilienrein
Jetzt tauchst du schneeig lilienrein Ins leichte Wellgekose Die zarten Glieder ein, Und blühst im Bad wie eine Rose; Das Wasser, kaum berührt Von deinem kleinen Fuße, Schwillt, da es deine Nähe spürt, Beseelt empor zu deinem Gruße. Das aufgelöste Lockenhaar Wallt über deinen Rücken, Verschämt erblickt sich offenbar Die Schönheit mit Entzücken, Und während ich im Garten hier Dies schreib' zu deinem Ruhme, Naht sich ein schöner Falter mir, Als wär' dies Blatt schon eine Blume.
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- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), no title, appears in Gedichte, in Buch der Liebe, no. 64, Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, first published 1870
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Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull , Paul Ezust [Guest Editor]6. Die Liebste mit lieblichem Lächeln
Die Liebste mit lieblichem Lächeln Hat meinen Schlummer bewacht, O hellgestirnter Äther, O einzig schöne Nacht! Ich sah sich über mich neigen Im Traum ihr holdes Gesicht, Das sorgende sinnende Schweigen Erschien ihr so süße Pflicht, Ich bin an einem Verräther, An ihrem Kuß erwacht, O hellgestirnter Äther, O einzig schöne Nacht!
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- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), no title, appears in Gedichte, in Buch der Liebe, no. 29, Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, first published 1870
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Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull , Paul Ezust [Guest Editor]7. Deine Thränen sind nicht umsonst geflossen
Deine Thränen sind nicht umsonst geflossen, Es ist ein Zauber der Poesie Um deine tiefbraunen Locken ergossen, Die dich umwogen wie Melodie. Es hätten um dich in alten Zeiten Die Ritter gekämpft im Gottesgericht, Es wäre von Sängern in hallenden Saiten Erklungen um dich das Minnegedicht.
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- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), no title, appears in Gedichte, in Buch der Liebe, no. 24
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Researcher for this page: Melanie Trumbull8. Schon wer dich kennt und von dir spricht
Schon wer dich kennt, Und von dir spricht, Ja, dich nur nennt, Ist mir ein Fremder nicht; Er ist mein Freund, und wär's der ärmste Mann, Ich helf' ihm, wie ich helfen kann. Du hast vielleicht Auch ihm einmal Die Hand gereicht, Es fiel ein sanfter Strahl Von deinen güt'gen Blicken auch auf ihn, Das ist genug, daß ich ein Freund ihm bin.
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- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), appears in Gedichte, in Buch der Liebe, no. 66
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Confirmed with Hermann von Lingg, Gedichte, dritter Band, Stuttgart: J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1870. Appears in Buch der Liebe, no. 66, page 167.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
9. Zum zweiten Mal steigt dieses Jahr
Zum zweiten Mal steigt dieses Jahr der Frühling nieder ins Erdental. Die Rosen blüh'n, die Vögel singen Lieder, und ich, ach, liebe wieder mit gleicher Lust und gleicher Qual wie dazumal, Wie dazumal, als mir noch frohe Jugend blühte, der Sonnenstrahl ins Herz mir junge Lieder sprühte; ich glühe, wie ich damals glühte, es ist die gleiche süße Qual wie dazumal.
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- by Hermann von Lingg (1820 - 1905), no title
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Researcher for this page: Johann Winkler