Du Sumserin von Gold, wo kommst du her? du Zuckerschlürferin, Wachsmacherlein! - du Sonnenvögelchen, bedräng mich nicht! Geh! laß mich! strählen muß ich mir mit meiner Muhme güldnem Kamm das Haar und eilen; wenn sie heimkommt, schilt sie mich. - Geh, sag ich, laß mich! ei, was suchst du hier? Bin ich 'ne Blume? ist mein Mund 'ne Blüte? Flieg auf den Waldrain, Bienchen, übern Bach, dort giebt es Krokus, Veilchen, Himmelschlüssel: da kriech hinein und trinke, bis du taumelst. - Im Ernst: fahr deines Wegs! pack dich nach Haus, gen deine Burg! Du weißt: in Ungnad’ bist du. Die Buschgroßmutter wirft 'nen Haß auf dich, weil du mit Wachs der Kirche Opferkerzen versorgst. Verstehst du mich!? - Ist das 'ne Art!? He, alter Rauchfang auf der Muhme Dach! schmauch doch ein wenig Qualm herab zu mir und scheuch das böse Ding! - Komm hulle, hulle, komm hulle, hulle Gänsrich, wulle, wulle! Marsch! So nun endlich! -
Rautendelein Lieder : aus Gerhard Hauptmanns Märchendrama Die versunkene Glocke
by Julius Rünger
1. Du Sumserin von Gold  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Gerhart (Johann Robert) Hauptmann (1862 - 1946), "Du Sumserin von Gold", appears in Die versunkene Glocke
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Confirmed with Die versunkene Glocke: Ein deutsches Märchendrama von Gerhart Hauptmann, New York, Jones & Heidemann, 1899, pages 3 - 4.
Researcher for this page: Bertram Kottmann
2. Weiß nicht, woher ich kommen bin  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Weiß nicht, woher ich kommen bin; Weiß nicht, wohin ich geh: ob ich ein Waldvöglein bin oder eine Fee. Die Blumen, die da quillen, den Wald mit Ruch erfüllen, hat einer je vernommen, woher die sind [kommen]1? Aber manchmal fühl' ich ein Brennen: Möchte so [gerne]2 Vater und Mutter kennen. Kann es nicht sein, füg' ich mich drein. Bin doch ein schönes, goldhaariges Waldfräulein.
Text Authorship:
- by Gerhart (Johann Robert) Hauptmann (1862 - 1946), appears in Die versunkene Glocke
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View original text (without footnotes)1 Faisst: "gekommen"
2 Faisst: "gern"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
3. In tiefer Nacht  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
In tiefer Nacht mutterseelenallein, kämm‘ ich mein goldenes Haar, schön schön Rautendelein! Die Vögel reisen, die Nebel ziehn, die Haidefeuer verlassen glühn … Mir ist so weh! zu eng mein Kleid. Ich arme, verwunschne Brunnenmaid. Im hellen Monde kämm ich mein Haar und denke deß, der mein Buhle einst war. Die Glockenblumen läuten. Läuten sie Glück? läuten sie Qual? Beides zumal, dünkt mich, soll es bedeuten. - Hinab! hinab - die Zeit ist um - in Wasser und Tang! ich blieb schon zu lang. Hinab, hinab!
Text Authorship:
- by Gerhart (Johann Robert) Hauptmann (1862 - 1946), no title, appears in Die versunkene Glocke
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Confirmed with Die versunkene Glocke: Ein deutsches Märchendrama von Gerhart Hauptmann, New York, Jones & Heidemann, 1899, pages 100 - 101.
Researcher for this page: Bertram Kottmann
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