Und als ich kam zu scheiden, da gab sie mir nicht die Hand; sie hat kein Wort gesprochen, stumm hat sie sich abgewandt. Nur eine stille Träne sah ich in ihrem Blick; an diese eine Träne, da denk' ich stets zurück!
Lieder und Gesänge
by Sigmund Kerling (c1836 - 1872)
1. Abschied
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Johann Winkler2. Müllerlied
Language: German (Deutsch)
In meiner Mühle walt' ich und fühle mich wohlgemut. Kundschaft ist gut, bin guter Dinge, arbeit' und singe, weiß nicht von Not, habe mein Brot! Herrlich zu lauschen, wenn Räder rauschen, ticke tick tack, ticke tick tack! Kommt auch mitunter Dirnlein herunter, lieblich und zier, mahlet bei mir. Wasser mag tosen, heimlich wir kosen; keiner so schlau droben im Gau; spricht sie gar bänglich: 's ist doch verfänglich, mein Herz schlägt ticke tick tack. O du lieb Käthel, kreuzdummes Mädel, merkst du denn nicht, was 's Herzel spricht? Liebst mich gar innig, gar so treu sinnig, werde nicht rot, 's hat keine Not. Lieb' macht nicht Schmerzen, d'rum geht's im Herzen ticke tick tack, ticke tick tack! Spricht sie vertraulich: Mir ist nicht graulich, an deiner Brust fühl' ich nur Lust! Ich bin behende, fass' ihre Hände, küsse sie fest im Müllernest. Und sonder Weile schlagen in Eile Mühl' und Herz: Ticke tick tack!
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Johann Winkler3. Stille Liebe
Language: German (Deutsch)
Ich hab' im Herzen dich getragen, da du so blühend warst und schön, ich hab' dich tief und still' geliebet ob's auch dein Auge nicht geseh'n. Jetzt wo du wank'st vom Sturm getroffen, wo dich ein früher Herbst zerbricht; Jetzt will ich deine Thränen trocknen du bleiche Rose! ich lass' dich nicht!
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
- sometimes misattributed to Heinrich Heine (1797 - 1856)
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Researcher for this page: Harry Joelson4. Leichter Sinn
Language: German (Deutsch)
Und wie wär' es nicht zu tragen, Dieses Leben in der Welt? Täglich wechseln Lust und Plagen, Was betrübt, und was gefällt. Schlägt die Zeit dir manche Wunde, Manche Freude bringt ihr Lauf; Aber eine sel'ge Stunde Wiegt ein Jahr von Schmerzen auf. Wisse nur das Glück zu fassen, Wenn es lächelnd dir sich beut! In der Brust und auf den Gassen Such' es morgen, such' es heut. Doch bedrängt in deinem Kreise Dich ein flüchtig Mißgeschick, Lächle leise, hoffe weise Auf den nächsten Augenblick. Nur kein müßig Schmerzbehagen! Nur kein weichlich Selbstverzeihn! Kommen Grillen, dich zu plagen, Wiege sie mit Liedern ein. Froh und ernst, doch immer heiter Leite dich die Poesie, Und die Welle trägt dich weiter, Und du weißt es selbst nicht wie.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Leichter Sinn", appears in Jugendgedichte, in 3. Drittes Buch, in Athen
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]Total word count: 373