O wie so rein oft rieselt ein Wunderklang Aus tiefer Stromflut, lustigem Wipfelgrün, Aus Sternenschimmer, Wolken, Blumen, Oder aus lächelndem Kinderantlitz Ins tiefste Herz mir! Wonnig und wunderbar Entzückt die Seele mancher verlorne Ton, Der ander'm Ohr wallt vorüber, Anderem Sinne versagt und stumm ist. Ich wandle klagend Pfade des Leids, und doch Beneid' ich Keinen, welchem an's Ohr nicht bebt Der Allmusik Tonwelle, wer nicht Irdischem Klänge des Himmels ablauscht.
Oden für Bariton oder Altstimme mit Pianoforte
by (Friedrich) August Bungert (1845 - 1915)
1. Verlor'ne Klänge  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Robert Hamerling (1830 - 1889), "Verlor'ne Klänge", appears in Sinnen und Minnen: Ein Jugendleben in Liedern, in Lieder
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Segen der Schönheit  [sung text not yet checked]
Wandl' ich sinnend über den lauten Marktplatz, Wo des Volks sich drängender Schwarm die trüben Wellen wälzt, da fühl' ich mich einsam, seufze, Finde die Welt rings Leer und schal. Doch taucht aus der Menge plötzlich, Aus dem trüben Larvengewühl ein helles Frauenantlitz, das wie ein selig Wunder Milde mich anstralt, Und dem Blick dann ebenso rasch entschwebt ist: O wie rasch auch ist mir das Herz verwandelt! Nimmer sang' und sagt' ich, wie mir geschieht, es Glänzen die Blicke Mir, das Blut wallt freier, ich hege wandelnd Holden Trost und staune, wie süß der Schönheit Segen niederthauet, und lieb und schön ist Wieder die Welt mir.
Authorship:
- by Robert Hamerling (1830 - 1889), "Segen der Schönheit", appears in Sinnen und Minnen: Ein Jugendleben in Liedern, in Lieder, first published 1870
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Gebet an die Glücksgöttin  [sung text not yet checked]
Die du über die Sterne weg Mit der geleerten Schale [Aufschwebst]1, um sie [am ew'gen Born]2 [Eilig]3 wieder zu füllen: Einmal schwenke sie noch, o Glück, Einmal, lächelnde Göttin! Sieh, ein einziger Tropfen hängt Noch verloren am Rande, Und der einzige Tropfen genügt, Eine himmlische Seele, Die hier unten in Schmerz erstarrt, Wieder in Wonne zu lösen. Ach! sie weint dir [süßeren]4 Dank, Als die [anderen]5 alle, Die du glücklich und reich gemacht; Laß ihn fallen, den Tropfen!
Authorship:
- by (Christian) Friedrich Hebbel (1813 - 1863), "Gebet", appears in Gedichte, in 3. Vermischte Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Hebbels Werke, Erster Teil, Gedichte -- Mutter und Kind, herausgegeben und mit einem Lebensbild versehen von Theodor Poppe, Berlin, Leipzig, Wien, Stuttgart: Deutsches Verlagshaus Bong & Co., [1908], pages 127-128
1 Brückler: "Aufsteigst"2 Brückler: "aus ewigem Borne"
3 Brückler: "Eiligst"
4 Brückler "süßern", Pfitzner, Reger: "süßrern"
5 Brückler "andern"; Pfitzner, Reger: "andren"
Research team for this page: Jakob Kellner , Sharon Krebs [Guest Editor]