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2 Balladen von E. Geibel, für Bass (oder Bariton) mit Pianoforte

by Carl Richter (flourished 1829-1874)

1. Friedrich Rothbart  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Tief im Schoße des Kyffhäusers,
Bei der Ampel rotem Schein 
Sitzt der alte Kaiser Friedrich
An dem Tisch von Marmorstein.

Ihn umwallt der Purpurmantel,
Ihn umfängt der Rüstung Pracht;
Doch auf seinen Augenwimpern
Liegt des Schlafes tiefe Nacht. 

Vorgesunken ruht das Antlitz,
Drin sich Ernst und Milde paart;
Durch den Marmortisch gewachsen
ist sein langer, goldner Bart.

Rings wie eh'rne Bilder stehen
Seine Ritter um ihn her, 
Harnischglänzend, schwertumgürtet,
aber tief im Schlaf, wie er.

Heinrich auch, der Ofterdinger,
Ist in ihrer stummen Schar,
Mit den liedderreichen Lippen,
mit dem blondgelockten Haar. 

Seine Harfe ruht dem Sänger
In der Linken ohne Klang;
Doch auf seiner hohen Stirne
Schläft ein künftiger Gesang.

Alles schweigt, nur hin und wieder
Fällt ein Tropfen vom Gestein, 
Bis der große Morgen plötzlich
Bricht mit Feuersglut herein;

Bis der Adler stolzen Fluges
Um des Berges Gipfel zieht,
Daß vor seines Fittichs Rauschen
Dort der Rabenschwarm entflieht. 

Aber dann, wie ferner Donner,
Rollt es durch den Berg herauf,
Und der Kaiser greift zum Schwerte,
Und die Ritter wachen auf.

Laut in seinen Angeln dröhnend,
Tut sich auf das eh'rne Tor;
Barbarossa mit den Seinen
Steigt im Waffenschmuck empor.

Auf dem Helm trägt er die Krone
Und den Sieg in seiner Hand;
Schwerter blitzen, Harfen klingen,
Wo er schreitet durch das Land.

Und dem alten Kaiser beugen
Sich die Völker allzugleich,
Und auf's neu in Aachen gründet
Er das heil'ge deutsche Reich.

Text Authorship:

  • by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Friedrich Rotbart"

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Frédéric Barberousse", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

2. Streit um des Kaisers Bart  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Im Schank zur goldnen Traube,
Da saßen im Monat Mai
In blühender Rosenlaube
Guter Gesellen drei.

Ein frischer Bursch war jeder,
Der erst' am Gurt das Horn,
Der zweit' am Hut die Feder,
Der dritte mit Koller und Sporn.

Es trug in funkelnden Kannen
Der Wirt den Wein auf den Tisch;
Lustige Reden sie spannen,
Und sangen und tranken frisch.

Da war auch einer drunter,
Der grüne Jägersmann,
Vom Kaiser Rotbart munter
Zu sprechen hub er an:

»Ich habe den Herrn gesehen
Am Rebengestade des Rheins,
Zur Messe wollt' er gehen
Wohl in den Dom nach Mainz.

Das war ein Bild, der Alte,
Fürwahr von Kaiserart!
Bis auf die Brust ihm wallte
Der lange braune Bart.«

Ins Wort fiel ihm der zweite,
Der mit dem Federhut:
»Ei, Bursch, bist du gescheite?
Dein Märlein ist nicht gut.

Auch ich hab' ihn gesehen
Auf seiner Burg im Harz,
Am Söller tät er stehen,
Sein Bart, sein Bart war schwarz.«

Da fuhr vom Sitz der dritte,
Der Mann mit Koller und Sporn,
Und in der Zänker Mitte
Rief er in hellem Zorn:

»So geht mir doch zur Höllen,
Ihr Lügner! Glück zur Reis'! –
Ich sah den Kaiser zu Köllen,
Sein Bart war weiß, war weiß.«

Das gab ein grimmes Zanken
Um Weiß und Schwarz und Braun,
Es sprangen die Klingen, die blanken,
Und wurde scharf gehaun.

Verschüttet aus den Kannen
Floß der vieledle Wein,
Blutige Tropfen rannen
Aus leichten Wunden drein.

Und als es kam zum Wandern,
Ging jeder in zornigem Mut,
Sah keiner nach dem andern
Und waren sich jüngst so gut. –

Ihr Brüder, lernt das eine
Aus dieser schlimmen Fahrt:
Zankt, wenn ihr sitzt beim Weine,
Nicht um des Kaisers Bart!

Text Authorship:

  • by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Von des Kaisers Bart", appears in Die beiden Engel

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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
Total word count: 516
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