Der Frühling kommt! Die Lerche singt, Gen Himmel sich die Botschaft schwingt; Die Erde macht sich schnell bereit. Sie leget an ihr Festtagskleid; Geschwätzig murmelt es der Bach, Da werden Tal und Berge wach; Die Blumen haben's kaum vernommen: Schon sieht man sie im Putze kommen. Der Frühling kommt! so rauscht der Wald, Da regen sich die Bäume bald -. Sie recken ihre Arme aus, Zu bau'n das grüne Gotteshaus; Die Sänger stimmen fröhlich ein, Dem Schöpfer ihren Dank zu weihn. Und Fels und Au und grüne Hallen Von Jubelliedern laut erschallen.
Drei Frühlingslieder für 1 Singstimme mit Pianoforte
by Ludwig Siegfried Meinardus (1827 - 1896)
1. Frühlingsboten
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Georg Fahr
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Researcher for this page: Johann Winkler2. Frühlingsfeier
Language: German (Deutsch)
Allüberall Frühling! Hinaus! Hinaus! Unruhig Herz, was suchst du dadrauss ? Der Frühling spendet nicht Würden noch Ehr' Und fragst du nach Gold - seine Hand ist leer! Sein Lächeln dringet nur dem in die Brust, Der noch glaubet und liebet in lauterer Lust. Hinaus ! Hinaus in den sprossenden Wald ! Dort ist des Frühlings Aufenthalt; Dort preisen die Vögel der Schöpfung Pracht, Dort schmückt sich das Laub mit Gold und Smaragd. Zum Feste hat Alles sich eingestellt. Der Mensch nur fehlt in der lachenden Welt. Horch! welch ein fremder schwellender Ton Stimmt ein in die Morgengesänge ? Des Walds und der Haide schwarzlockiger Sohn Durchstreift mit der Fidel die Gänge. Mit jubelndem Spiel und mit seligem Blick: So feiert Zigeuner sein Frühlingsglück.
Text Authorship:
- by Georg Fahr
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Researcher for this page: Johann Winkler3. Abendfrieden
Language: German (Deutsch)
Von Ruhe ist die Landschaft übergossen, Und flüsternd träumt der dunkel nächt'ge Wald -, Vom weißen Mondlicht zauberhaft umflossen, Ragt wie ein Priester dort die Felsgestalt. Ein einsam Vöglein stumm vorüberflieget; Vom alten Schlosse her die Eule ruft. Des Mondes Zauberlicht im Tal sich wieget Und webt Gestalten in die weiche Luft. Wer stört so spät noch in den stillen Räumen Des Abends Ruhe wie mit Tagesschall? Es klagt und singet wie in wachen Träumen Ihr Leid und Lust die süße Nachtigall. Wie sehnsuchtsvolle, heimwehmüt'ge Lieder, So tönt es in die dunkle Nacht hinaus; So tönt's vom harten Felsgesteine wieder Und schwingt sich auf zum hohen Sternenhaus. Auch meine Seele wacht im Abendfrieden; Sie wallt empor weit über Raum und Zeit, Dahin, wo sel'ge Ruhe ihr besehieden, Beim lieben Vater in der Ewigkeit.
Text Authorship:
- by Georg Fahr
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