Gegen neun verdreht der Wind Über uns den Zug der Wolkenfläume Und fällt tiefer unten in die Bäume, Die schon schattenlos im Dämmer sind. In den Gräsern ist noch Ruh Und die abendliche Feuchte zeigt sich Kühl. Aus einem Fenster neigt sich Mein Gesicht der Erde zu.
Fünf Lieder nach Guido Zernatto
Song Cycle by Maria Bach (1896 - 1978), as Emilie Maria von Bach
1. Sommerabend  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Guido Zernatto (1903 - 1943), "Sommerabend"
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Confirmed with Guido Zernatto, 18 Gedichte... kündet laut die Zeit, ed. by Hans Brunmayr, Stiasny Verlag, 1961.
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
2. Wer lacht jetzt noch, wenn von der Stadt  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wer lacht jetzt noch, wenn vor der Stadt Der kühle Wind die Wiesen bleicht Und gegen Abend jedem matt Ums Antlitz streicht? Wenn jetzt im Herbst das erste Blatt Gelb wird und fällt und jenen gleicht, Die vor den breiten Türen satt Viel fragen: Was ist jetzt erreicht? Ist viel erreicht! Weil jedes Blatt Den eigenen Gedanken gleicht. Was blüht und Frucht getragen hat, Vergeht ganz leicht.
Text Authorship:
- by Guido Zernatto (1903 - 1943), "Wer lacht jetzt noch, wenn von der Stadt"
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Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]3. Wenn ich früher einmal ging
Language: German (Deutsch)
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4. Mir ist der Hut vor die Augen gerutscht  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Mir ist der Hut vor die Augen gerutscht, Und jetzt weiß ich nicht mehr, wo ich bin. Jetzt weiß ich nicht, ist noch ein Steig unter mir, Und was man sonst Herz heißt, ist bei mir aus Papier, Und doch treibt's mich irgendwo hin. Wo ist denn der Zaun, und wo ist denn der Weg, Der zu Haus und zu Stadel hingeht? Ich weiß nicht, wie groß jetzt mein Schatten hinfällt, Und weiß nicht, wer's ist, den der Jagdhund verbellt Und auch sonst. Vielleicht ist's schon spät.
Text Authorship:
- by Guido Zernatto (1903 - 1943), "Mir ist der Hut vor die Augen gerutscht"
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Confirmed with Guido Zernatto, 18 Gedichte... kündet laut die Zeit, ed. by Hans Brunmayr, Stiasny Verlag, 1961.
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
5. Wegen des Unfriedens in mir  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Im Türkenstroh hinter dem Stall schläft der Hund, Ich hör sein Gebell in der Nacht jede Stund, Wenn einer vom Bach gegen ’s Dorf abwärts geht Oder einer beim Brunnen am Holzersteig steht. Dann hör ich wahrscheinlich auch noch seinen Schritt, Den er gleichmäßig über die Straßensteine tritt, Und ich hör, wie der Wind in den Dachschindeln pfeift Und rauschend ins Laubwerk der Hoflinde greift. So geht mir die Nacht nur sehr langsam vorbei. Ich höre die Kirchuhr um zwölf, eins, zwei, drei. Dann steh ich bald auf und geh hin und geh her. Ich find keine Ruh und kein Ausschlafen mehr. Ich hab keine Freud mit dem Stall, mit dem Haus. Ich kenn mich beim einfachsten Ding nicht mehr aus, Und wenn wer was redet, versteh ich es nicht, Ich erkenn einen nicht und schau ihm ins Gesicht. Wenn ich geh, kommt’s mir vor, als sei wer hinter mir. In der Nacht klopft’s am Fenster, und es geht durch die Tür. Und wenn ich was rede, so lacht irgendwer. Ich möcht es wem sagen und weiß es nicht mehr. Denn der Weg von tief innen ist weit bis zum Wort, Das ich sagen möcht, bis ich es sag, ist es fort. Bin verschlossen, und doch treibt’s gewaltig in mir. Ich ertrag’s nicht, ich habe den Himmel in mir.
Text Authorship:
- by Guido Zernatto (1903 - 1943), "Wegen des Unfriedens in mir"
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