Dem Meister sieht man's wohl nicht an, hat er das Schurzfell angetan, dass er behüt' im Hause sein ein allerliebstes Töchterlein. Und wenn er in der Schmiede schafft, da zeigt sich seines Armes Kraft: Er nimmt das Eisen aus der Glut und hämmert drauf mit keckem Mut. Doch ist sein Kind nicht gleicher Art, denn ist er derb, so ist sie zart, und ist er schwarz von Angesicht, sein Töchterlein, die ist es nicht! Sie ist so frisch, so weiß, so rein, als wie im Mai die Blümelein. Nur Eines zeigt's, bei meiner Treu', dass es des Schmiedes Tochter sei: Denn glühend heiß, wie am Kamin die Flamme loht, die Funken sprüh'n, so heiß ist ihrer Liebe Glut, und seht, just das gefällt mir gut!
2 Lieder
by Vinzenz Lachner (1811 - 1893)
1. Der Schatz aus der Schmiede
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by W. Mair
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Researcher for this page: Johann Winkler2. Wohin?
Language: German (Deutsch)
Ich blickt' im Abenddunkel als Kind zum Himmel auf, und staunend sah mein Auge der Sterne hellen Lauf. Ach, dacht' ich dann im Stillen, wo mögen hin sie zieh'n? O könnte man sie fragen - Ihr Sterne, sagt, wohin? Und Jahre sind vergangen, gealtert ist der Sinn; ich seh' die Sterne wandern, doch weiß ich nicht, wohin. Und wenn die Freunde scheiden, und ich verlassen bin, dann fragt wie einst die Seele: Ihr Sterne, sagt, wohin?
Text Authorship:
- by Josephine von Remekházy (1809 - 1864), "Wohin?"
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Confirmed with Allgemeine Theaterzeitung und Originalblatt für Kunst, Literatur, Musik, Mode und geselliges Leben, No. 261, Wien, 30. Dez. 1836.
Researcher for this page: Johann Winkler
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