O Glocken, böse Glocken, habt schweren, dumpfen Klang ihr stöhnet meiner Süßen den Totengang. O Tod, du finstres Rätsel, mit steinernem Gesicht! Wie sich am Fels die Woge, an dir mein Denken bricht! Die Tränen machen müde, die Augen fallen zu, o könnt' ich schlafen, Kindchen, so tief wie du.
Fünf Lieder aus den Mutterliedern
Song Cycle by Franz (August Julius) Schreker (1878 - 1934)
1. O Glocken, böse Glocken
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Mia Holm, née von Hedenström (1845 - 1912)
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Researcher for this page: Peter Donderwinkel2. Kennt ihr den Sturm
Language: German (Deutsch)
Kennt ihr den Sturm, das eis'ge Wehn, das uns're Seelen bricht? Habt ihr den graus'gen Tod gesehn im liebsten Angesicht? Ich sah ihn dort, er blickte kalt, hat höhnisch aufgelacht. Da sank ich hin, da ward ich alt, da ward ich alt in einer einz'ger Nacht.
Text Authorship:
- by Mia Holm, née von Hedenström (1845 - 1912)
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Researcher for this page: Peter Donderwinkel3. Heute Nacht, als ich so bange
Language: German (Deutsch)
Heute Nacht, als ich so bange meiner fernen Qualen dachte und so hoffnungslos und bange immer weinte, immer wachte, stieg mein kleines Mädchen leise, mein gestorbnes zu mir nieder, schloß nach alter, lieber Weise mit den Händchen meine Lider, streichelte mir still die Wangen, küsste zärtlich fort die Tränen, und von ihrem Arm umfangen lag ich ruhig sonder Sehnen. Langsam so, gemach entschiefen dann auch Sorgen, Angst und Kummer, und ich selbst versank in tiefen, festen, lieblich langen Schlummer.
Text Authorship:
- by Mia Holm, née von Hedenström (1845 - 1912)
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Researcher for this page: Peter Donderwinkel4. Ich hab' in Sorgen
Language: German (Deutsch)
Ich hab' in Sorgen, Schmerzen mich todesmatt gewacht, ich blicke zu den Sternen, der schönste löst sich sacht. Er sinkt in meine Seele, verscheucht dort jeden Schmerz, ein süsses Dein Gedenken geht strahlend mir durchs Herz.
Text Authorship:
- by Mia Holm, née von Hedenström (1845 - 1912)
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Researcher for this page: Peter Donderwinkel5. Durch die Fenster zitternd sacht
Language: German (Deutsch)
Durch die Fenster zitternd sacht blasse Sterne scheinen. Plötzlich hör ich durch die Nacht unterdrücktes Weinen. Und ein Hauch, wie kühler Wind kommt in meine Kammer. Bist du da, mein liebes Kind, fühlst du meinen Jammer? "Ich schlummerte friedlich im stillen Schrein, da drang es wie Tränen zu mir herein, da hat dein Schluchzen mich jäh geweckt, dein jammerndes Stöhnen mich aufgeschreckt." Geh wieder ins Bettchen, mein Töchterlein, ich will deine artige Mutter sein, will alles in Freuden und lächelnd tun, du sollst wieder schlafen, in Frieden ruhn, Nun leuchtet mein Auge, es lächelt mein Mund, unstillbar der Jammer in tiefsten Grund. Unstillbar das brennende, fiebernde Sehnen, nun strömen und rinnen nach innen die Tränen, die Tränen um dich, mein liebliches Kind: mein Herzensauge ward Tränenblind.
Text Authorship:
- by Mia Holm, née von Hedenström (1845 - 1912)
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