Der Tod trägt gewiß ein grünes Kleid trägt die Farbe des unendlichen Waldes. Wie schön wird es sein, wenn um unsre Zeit, zu grünender Ruhe zu gehen. Das Leben aber geht anders einher, so rot wie wärmendes Feuer. Und brennt es uns auch manch schmerzliches Mal, es ist uns nicht weniger teuer. Wir wollen es schüren, wie jeder vermag, daß hellauf es leuchte an jeglichem Tag!
Die Dinge des Lebens : Suite für gemischten Chor
Song Cycle by Werner Hübschmann
1. Das Leben
Language: German (Deutsch)
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Researcher for this page: Harry Joelson2. Haus und Hof
Language: German (Deutsch)
Der ist arm, der nur besitzt, und von dem Seinen nicht besessen. Den Wert der Dinge kann nur der ermessen, der mühvoll in ihr Wesen dringt. Diesen Baum hier pflanzt' ich selbst und belauscht' von Anbeginn seinen stillen Lebenssinn, litt sein Welken und genoß seinen ersten Frühlingssproß. Und wer nicht liebt, was er pflanzt, um dessen Schicksal nicht gelitten, ach, arm bleibt er stets, wenn auch inmitten früchteschwerer Ernte er steht. Dieses Haus hier half ich errichten und ein jeder Stein ist mir vertraut, habe auch hineingebaut all mein Sehnen und gewann einen guten Freund daran. Und wer sich müht mit aller Kraft, der kann beleben Unbelebtes, wer dies versäumt, nicht heiß erstrebt es, in seinem Haus ein Fremder bleibt. Mählich ward mir der Besitz Mittler für das Weltverstehn, brauche nicht in Fernen gehn, hab in dem, was hier und mein, aller Welten Widerschein. Der ist arm, der nur besitzt, und von dem Seinen nicht besessen. Den Wert der Dinge kann nur der ermessen, der mühvoll in ihr Wesen dringt.
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Researcher for this page: Harry Joelson3. Esset
Language: German (Deutsch)
Esset, Freunde, mit Behagen, Essen füllt nicht nur den Magen, Essen sei euch stets ein Fest! Und seid dankbar, wenn ihr eßt, für der Erde gute Gaben, die sie schenkt, um euch zu laben! Mutters Kochherd, dampfverhüllt, stets mit Neugier mich erfüllt. Spiegeleier, gelb und weiß, eingerahmt in Butterreis, und zum Nachtisch Käsestangen, seh's mit steigendem Verlangen, ach Mutter, spar die Schüsseln dir, denn es läuft das Wasser mir schon im Maul zusammen. Bauernholztisch blank gefegt mir schon Appetit erregt, drauf ein Rauchfleisch weiß und rot und ein dunkelbraunes Brot, gelber Landwein blinkt daneben, kann es etwas bessres geben? Ach, Wirt, gib Stühle dort und hier, denn es läuft das Wasser mir schon im Maul zusammen. Und nun gar Blumenschmuck und Glanzdamast, welch ein Anblick für den Gast! Eine Bratgans knusprig braun, Klöße, herrlich anzuschaun, Rotburgunder glüht im Glase, herrlich steigt mirs in die Nase, ach, Gastfreund, spar die Rede dir, denn es läuft das Wasser mir schon im Maul zusammen. Esset, Freunde, mit Behagen, Essen füllt nicht nur den Magen, Essen sei euch stets ein Fest! Und seid dankbar, wenn ihr eßt, für der Erde gute Gaben, die sie schenkt, um euch zu laben!
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Researcher for this page: Harry Joelson4. Trinklied
Language: German (Deutsch)
Als die ersten Reben wuchsen, wußte Satan dies zu nutzen: Tränkte gut deren Wein mit dem Blut von Lamm, und Löwe und dem Schwein. Und so kommt es, armer Zecher, daß du mit dem ersten Becher fromm und schuldlos bist, wie das Lamm es ist. Aber schon beim zweiten Glase kommst du trefflich in Extase, fühlest wie ein Löwe dich so stark und wahrhaft königlich. Trinkst du aber drei und vier, so wird das Schwein dein Wappentier, du wälzest dich im Schlamm gleich ihm, und darum meidet den Schlamm, und darum bleibet beim Lamm! Und hat sich der Löwe eingekrallt, machet Halt, machet Halt! Halt!
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Researcher for this page: Harry Joelson5. Schlafen
Language: German (Deutsch)
Schlafen, schlafen, ach, schlafen! Nur im Schlafe sind wir frei und ledig aller Sklaverei, die uns Welt und Mensch bereitet, Geist und Herzen uns verleitet, Schlaf! Schlaf heilt Schläge, die uns trafen, Schlaf! Nur im Schlafe wird uns Ruh vor des Lebens immerzu rastlos tosend Ungewittern, die so manches Schiff ersplittern, Schlaf! Schlaf allein ist sichrer Hafen, Schlaf, schlafen, schlafen, schlafen!
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Researcher for this page: Harry Joelson6. Erntedank
Language: German (Deutsch)
Wir brauchen die Erde, wir streuen die Saat, es reiften die Halme, es türmt sich die Mahd. Der Regen gab Saft und die Scholle das Leben, der Mensch seine Kraft und der Himmel den Segen, von all diesen Gaben wir tragen zum Feste dem Schöpfer zum Dank vom Guten das Beste! Schon schneidet aufs neue der Pflug in die Erde, daß Wintersaat abermals Erntekorn werde. Wir hoffen auf dich als den Herrn allen Lebens, ohn' den unsre Mühe und Arbeit vergebens. Gib Ruhe der Seele, verschon' uns vor Not, laß friedlich uns kämpfen ums tägliche Brot.
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