Nicht mehr zurück? Und nicht hinan? Auch für die Gemse keine Bahn? So wart' ich hier und fasse fest, was Aug' und Hand mich fassen läßt! Fünf Fuß breit Erde, Morgenroth, unter unter mir - Welt, Mensch und Tod! Da horcht es rings und athmet kaum kein Vogel singt da überläuft es schaudernd, wie ein Glitzern, das Gebirg. Da denkt es rings - und schweigt - Die Sonne schleicht zum Berg und steigt und steigt und ruht bei jedem Schritt. Was ward die Welt so welk! Auf müd gespannten Faden spielt der Wind sein Lied. Die Hoffnung floh - er klagt mir nach. Es geben Eisgebirg und Tann' und Quell ihm Antwort auch, doch sehen wir die Antwort nur. Denn schneller springt vom Fels herab der Sturzbach wie zum Gruß und steht, als weiße Säule zitternd, sehnsüchtig da. Und zwischen Eis und todtem Graugestein bricht plötzlich Leuchten aus - solch Leuchten sah ich schon: das deutet mir's -
Umsungen
Song Cycle by Wolfgang Michael Rihm (1952 - 2024)
1. Der Wanderer und sein Schatten
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900), "Der Wandrer und sein Schatten"
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Researcher for this page: Caroline Diehl2. An das Ideal
Language: German (Deutsch)
Wen liebt ich so wie dich, geliebter Schatten! Ich zog dich an mich, in mich - und seitdem ward ich beinah zum Schatten, du zum Leibe. Nur daß mein Auge unbelehrbar ist, gewöhnt, die Dinge außer sich zu sehen: Ihm bleibst du stets das ewge Außer-mir. Ach, dieses Auge bringt mich außer mich!
Text Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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Researcher for this page: Caroline Diehl3.
Language: German (Deutsch)
Jetzt - zwischen zwei Nichtse eingekrümmt, ein Fragezeichen ein müdes Rätsel - Selbsthenker!
Text Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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Researcher for this page: Caroline Diehl4.
Language: German (Deutsch)
Hohl, Höhle, voller Gift und Nachtgeflügel umsungen und umfürchtet, einsam -
Text Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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Researcher for this page: Caroline Diehl5.
Language: German (Deutsch)
Was ruhst du nicht, du dunkles Herz, was stachelt dich zu fußwunder Flucht weß harrest du? Ach wie du klagst! Wohin meine Flucht? Wo bist du Schöpferisches? Umhergetrieben, aufgewirbelt außer sich.
Text Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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Researcher for this page: Caroline Diehl6.
Language: German (Deutsch)
Ich sehe hinauf dort rollen Lichtmeere: - o Nacht, o Schweigen, o totenstiller Lärm! Ich sehe ein Zeichen -, aus fernsten Fernen sinkt langsam funkelnd ein Sternbild gegen mich...
Text Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
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