Die Nachtigall lockt in den Zweigen, Fern läuten die Glocken zur Ruh, Die Wipfel im Abendwind neigen Sich flüstern einander zu. Und leis' durch die düsteren Bäume Schweben die Geister der Nacht Und weben mir duftige Träume Aus funkelnder Sternenpracht. Nun schlafen die dunkelen Stunde, Begraben scheint jeder Schmerz, Und nimmer gedenkt seiner Wunde Das träumende, thörichte Herz.
Aus fernen Tagen. Vier Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung
Song Cycle by Erich Meyer
1. Nacht  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Fritz Dannemann (1834 - 1883), no title
Go to the general single-text view
Confirmed with Deutsche Monatsblätter, zweiter Band. Bremen: J. Kühtmann's Buchhandlung, 1879. Page 549.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
2. Entflohenes Glück  [sung text not yet checked]
Wie die Blätter von den Bäumen Sterbend sinken in den Staub, Krankt in meines Herzens Träumen Junger Liebe Frühlingslaub. Düstern Nebeln, die vergebens Matter Sonnenschein durchbricht, Gleicht die Hoffnung meines Lebens -- Mit verhülltem Angesicht. Und in meinen blassen Wangen Zuckt des Winters eis'ger Hohn; Seit du von mir bist gegangen Ist das Glück von mir geflohn.
Text Authorship:
- by Fritz Dannemann (1834 - 1883), "Winter"
Go to the general single-text view
Confirmed with Deutsches Künstler-Album, vol. II. Düsseldorf: Breidenbach & Co., 1867, page 39; and with Deutsche Monatsblätter, zweiter Band. Bremen: J. Kühtmann's Buchhandlung, 1879. page 550, no title shown.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
3. Mein stilles Nachtgebet  [sung text not yet checked]
O eine Seele nur, die mich versteht! O nur ein Herzschlag, der mit meinem geht! Nur einen Blick, den ich so oft erfleht! -- Erhöre, Herr, mein stilles Nachtgebet! Ach, meiner Jugend Blüthen sind zertreten, Mißhandelt ward mein gläubiges Gefühl, Im Spott erlosch der Liebe brünstig Beten, Mein Herz ein mastlos Schiff, empörter Wogen Spiel! Soll es nicht mehr die Heimath wieder finden, Wo's einst so froh die Segel ausgespannt? Soll nimmer mehr sein Jubelruf verkünden, Daß es den Wort versehnten Gleichklang's fand? O eine Seele nur, die mich versteht! O nur ein Herzschlag, der mit meinem geht! Nur einen Blick, den ich so oft erfleht! -- Erhöre, Herr, mein stilles Nachtgebet!
Text Authorship:
- by Fritz Dannemann (1834 - 1883), no title
Go to the general single-text view
Confirmed with Deutsche Monatsblätter, zweiter Band. Bremen: J. Kühtmann's Buchhandlung, 1879. Page 550.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
4. Neuer Frühling  [sung text not yet checked]
Die Wonne des Lenzes in Berg und Thal Kam leise auf duftenden Schwingen, Die schlummernde Erde mit einemmal Erweckt sie durch Zwitschern und Singen. Und wie's in die sonnigen Lüfte schallt, Laut jubelnd aus tausend Kehlen, Da lockt es die Spröde mit süßer Gewalt, Dem Frühling sich zu vermählen. Und feurig nach lang entbehrtem Genuß Umschlingt sie den Bräutigam wieder, Sehnsüchtig empfängt sie den warmen Kuß Und Wonne durch strömt ihre Glieder. Der grämliche Winter erwartet sein End', In düsteren Klüften verborgen, Dort macht er verdrießlich sein Testament, Ihm graust vor dem strahlenden Morgen. Ringsum aber jubelt im festlichen Chor Die Erde ihr Hochzeitcarmen, -- O schwinge auch du dich zum Lichte empor, Mein Herz, deinen Lenz zu umarmen!
Text Authorship:
- by Fritz Dannemann (1834 - 1883), no title
Go to the general single-text view
Confirmed with Deutsche Monatsblätter, zweiter Band. Bremen: J. Kühltmann's Buchhandlung, 1879. Page 550.
Researcher for this page: Melanie Trumbull