German (Deutsch) translations of Vier Gesänge, opus 81
by Felix (August Bernhard) Draeseke (1835 - 1913)
Wir Schwestern zwei, wir schönen, So gleich von Angesicht, So gleicht kein Ei dem andern, Kein Stern dem andern nicht. Wir Schwestern zwei, wir schönen, Wir haben [lichtebraune]1 Haar', Und [flichst]2 du sie in einen Zopf, Man kennt sie nicht fürwahr. Wir Schwestern zwei, wir schönen, Wir tragen gleich Gewand, Spazieren auf dem Wiesenplan Und singen Hand in Hand. Wir Schwestern zwei, wir schönen, Wir spinnen in die Wett', Wir sitzen an einer Kunkel[,] Wir schlafen in einem Bett. O Schwestern zwei, ihr schönen, Wie hat sich das Blättchen [gewend't]3! Ihr liebet einerlei Liebchen -- [Und jetzt]4 hat das Liedel ein End'.
Text Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Die Schwestern"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Eduard Mörike, Gedichte, Dramatisches, Erzählendes, Zweite, erweiterte Auflage, Stuttgart: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf., 1961, pages 63-64.
1 Brahms: "nußbraun"2 Brahms: "flichtst"
3 Brahms: "gewandt"
4 Brahms: "Jetzt"
Rosenzeit! wie [schnell]1 vorbei,
Schnell vorbei
Bist du doch gegangen!
Wär' mein Lieb' nur blieben treu,
Blieben treu,
Sollte mir nicht bangen.
Um die Ernte wohlgemut,
Wohlgemut
Schnitterrinnen singen.
Aber, ach! mir [kranken]2 Blut,
Mir [kranken]2 Blut
Will nichts mehr gelingen.
Schleiche so durch's Wiesental,
So durch's Tal,
Als im Traum verloren,
Nach dem Berg, da tausendmal,
Tausendmal,
Er mir Treu' geschworen.
Oben auf des Hügels Rand,
Abgewandt,
Wein' ich bei der Linde;
An dem Hut mein Rosenband,
Von seiner Hand,
Spielet in dem Winde.
Text Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Agnes", written 1831, first published 1838
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View original text (without footnotes)Confirmed with Eduard Mörike, Gedichte, Dramatisches, Erzählendes, Zweite, erweiterte Auflage, Stuttgart: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf., 1961, page 62.
Note: written for the novel Maler Nolten, in which it had the title "Refrain-Liedchen"1 Wöbbe: "bald"; further changes may exist not shown above.
2 1877 version, also used by Kahn, E. Kauffmann, and Wetzel: "krankem"
"Wo gehst du hin, du schönes Kind?" "Zu melken, Herr!" -sprach Gotelind. "Wer ist dein Vater, du schönes Kind?" "Der Müller im Tal!" -sprach Gotelind. "Wie, wenn ich dich freite, schönes Kind?" "Zu viel der Ehre!" -sprach Gotelind. "Was hast du zur Mitgift, schönes Kind?" "Herr, mein Gesichte!" -sprach Gotelind. "So kann ich dich nicht wohl frein, mein Kind." "Wer hat's Euch geheißen?" -sprach Gotelind
Ein Tännlein grünet, wo, Wer weiß, im Walde, Ein Rosenstrauch, wer sagt, In welchem Garten? Sie sind erlesen schon, Denk' es, o Seele! Auf deinem Grab zu wurzeln Und zu wachsen. Zwei schwarze Rößlein weiden Auf der Wiese, Sie kehren heim zur Stadt In [muntern]1 Sprüngen. Sie werden schrittweis gehn Mit deiner Leiche; [Vielleicht, vielleicht noch eh']2 An ihren Hufen Das Eisen los wird, Das ich blitzen sehe!
Text Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Denk es, o Seele!"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Eduard Mörike, Gedichte, Dramatisches, Erzählendes, Zweite, erweiterte Auflage, Stuttgart: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf., 1961, page 103.
1 Pfitzner: "muntren"2 Distler: "Vielleicht noch, vielleicht eh'"; Rheinberger: "Vielleicht noch eh'"