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German (Deutsch) translations of Acht Gedichte aus "Letzte Blätter" von Hermann von Gilm, opus 10

by Richard Georg Strauss (1864 - 1949)

1. Zueignung
 (Sung text)
by Richard Georg Strauss (1864 - 1949), "Zueignung", op. 10 (Acht Gedichte aus "Letzte Blätter" von Hermann von Gilm) no. 1 (1882-23)
Language: German (Deutsch) 
Ja, du weißt es, theure Seele,
Daß ich fern von dir mich quäle,
Liebe macht die Herzen krank,
      Habe Dank.

Einst hielt ich, der Freiheit Zecher,
Hoch den Amethisten-Becher
Und du segnetest den Trank,
      Habe Dank.

Und beschworst darin die Bösen,
Bis ich, was ich nie gewesen,
Heilig, heilig an's Herz dir sank,
      Habe Dank.

Text Authorship:

  • by Hermann von Gilm zu Rosenegg (1812 - 1864), no title, appears in Im Frühling

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by Hermann von Gilm zu Rosenegg (1812 - 1864)
2. Nichts
 (Sung text)
by Richard Georg Strauss (1864 - 1949), "Nichts", op. 10 (Acht Gedichte aus "Letzte Blätter" von Hermann von Gilm) no. 2
Language: German (Deutsch) 
Nennen soll ich, sagt ihr, meine
Königin im Liederreich?
Toren, die ihr seid, ich kenne
Sie am wenigsten von euch.

Fragt mich nach der Augen Farbe,
Fragt mich nach der Stimme Ton,
Fragt nach Gang und Tanz und Haltung,
Ach, und was weiß ich davon!

Ist die Sonne nicht die Quelle
Alles Lebens, alles Lichts?
Und was wissen von derselben
Ich, und ihr, und alle? -- Nichts.

Text Authorship:

  • by Hermann von Gilm zu Rosenegg (1812 - 1864), "Nichts", appears in Die letzten Blätter

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by Hermann von Gilm zu Rosenegg (1812 - 1864)
3. Die Nacht
 (Sung text)
by Richard Georg Strauss (1864 - 1949), "Die Nacht", op. 10 (Acht Gedichte aus "Letzte Blätter" von Hermann von Gilm) no. 3 (1882-82)
Language: German (Deutsch) 
Aus dem Walde tritt die Nacht,
Aus den Bäumen schleicht sie leise,
Schaut sich um in weitem Kreise,
    Nun gib Acht!

Alle Lichter dieser Welt,
Alle Blumen, alle Farben
Löscht sie aus und stiehlt die Garben
    Weg vom Feld.

Alles nimmt sie, was nur hold,
Nimmt das Silber weg des Stroms
Nimmt vom Kupferdach des Doms
    Weg das Gold.

Ausgeplündert steht der Strauch:
Rücke näher, Seel' an Seele,
O die Nacht, mir bangt, sie stehle
    Dich mir auch.

Text Authorship:

  • by Hermann von Gilm zu Rosenegg (1812 - 1864), "Die Nacht", appears in Die letzten Blätter

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by Hermann von Gilm zu Rosenegg (1812 - 1864)
4. Die Georgine
 (Sung text)
by Richard Georg Strauss (1864 - 1949), "Die Georgine", op. 10 (Acht Gedichte aus "Letzte Blätter" von Hermann von Gilm) no. 4
Language: German (Deutsch) 
Warum so spät erst, Georgine?
Das Rosenmärchen ist erzählt
Und honigsatt hat sich die Biene
Ihr Bett zum Schlummer ausgewählt.

Sind nicht zu kalt dir diese Nächte?
Wie lebst du diese Tage hin?
Wenn ich dir jetzt den Frühling brächte,
Du feuergelbe Träumerin.

Wenn ich mit Maithau dich benetzte,
Begösse dich mit Juni-Licht?
Doch ach, dann wärst du nicht die Letzte,
Die stolze Einzige auch nicht.

Wie, Träumerin, lock' ich vergebens?
So reich' mir schwesterlich die Hand,
Ich hab' den Maitag dieses Lebens
Wie du den Frühling nicht gekannt.

Und spät, wie dir, du feuergelbe,
Stahl sich die Liebe mir in's Herz;
Ob spät, ob früh, es ist dasselbe
Entzücken und derselbe Schmerz.

Text Authorship:

  • by Hermann von Gilm zu Rosenegg (1812 - 1864), "Die Georgine", appears in Die letzten Blätter

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by Hermann von Gilm zu Rosenegg (1812 - 1864)
5. Geduld
 (Sung text)
by Richard Georg Strauss (1864 - 1949), "Geduld", op. 10 (Acht Gedichte aus "Letzte Blätter" von Hermann von Gilm) no. 5
Language: German (Deutsch) 
Geduld, sagst du, und zeigst mit weißem Finger
Auf meiner Zukunft festgeschloss'ne Tür;
Ist die Minute, die da lebt, geringer
Als jene ungebornen? Sage mir;
Kannst mit der Liebe du den Lenz verschieben,
Dann borg' ich dir für eine Ewigkeit,
Doch mit dem Frühling endet auch das Lieben,
Und keine Herzens-Schulden zahlt die Zeit.

Geduld, sagst du und senkst die schwarze Locke,
Und stündlich fallen Blumenblätter ab,
Und stündlich fordert eine Totenglocke
Der Träne letztes Fahrgeld für das Grab.
Sieh' nur die Tage schnell vorüberrinnen,
Horch, wie sie mahnend klopfen an die Brust:
Mach auf, mach auf, was wir nicht heut' gewinnen,
Ist morgen unersetzlicher Verlust.

Geduld, sagst du und senkst die Augenlider,
Verneint ist meine Frage an das Glück;
So lebe wohl, ich seh' dich nimmer wieder,
So will's mein unerbittliches Geschick.
Du hast geglaubt, weil andre warten müssen
Und warten können, kann und muß ich's auch,
Ich aber hab' zum Lieben und zum Küßen
Nur einen Frühling, wie der Rosenstrauch.

Text Authorship:

  • by Hermann von Gilm zu Rosenegg (1812 - 1864), "Geduld", appears in Die letzten Blätter

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by Hermann von Gilm zu Rosenegg (1812 - 1864)
6. Die Verschwiegenen
 (Sung text)
by Richard Georg Strauss (1864 - 1949), "Die Verschwiegenen", op. 10 (Acht Gedichte aus "Letzte Blätter" von Hermann von Gilm) no. 6
Language: German (Deutsch) 
Ich habe wohl, es sei hier laut
Vor aller Welt verkündigt,
Gar vielen heimlich anvertraut,
Was du an mir gesündigt;

Ich sagt's dem ganzen Blumenheer,
Dem Veilchen sagt' ich's stille,
Der Rose laut und lauter der
Großäugigen Kamille.

Doch hat's dabei noch keine Not,
Bleib' munter nur und heiter,
Die es gewußt, sind alle tot,
Und sagen's nicht mehr weiter.

Text Authorship:

  • by Hermann von Gilm zu Rosenegg (1812 - 1864), "Die Verschwiegenen", appears in Die letzten Blätter

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by Hermann von Gilm zu Rosenegg (1812 - 1864)
7. Die Zeitlose
 (Sung text)
by Richard Georg Strauss (1864 - 1949), "Die Zeitlose", op. 10 (Acht Gedichte aus "Letzte Blätter" von Hermann von Gilm) no. 7
Language: German (Deutsch) 
Auf frisch gemähtem Weideplatz
Steht einsam die Zeitlose,
Den Leib von einer Lilie,
Die Farb' von einer Rose;

Doch es ist Gift, was aus dem Kelch,
Dem reinen, blinkt, so rötlich;
Die letzte Blum', die letzte Lieb'
Sind beide schön, doch tödlich.

Text Authorship:

  • by Hermann von Gilm zu Rosenegg (1812 - 1864), "Die Zeitlose", appears in Die letzten Blätter

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by Hermann von Gilm zu Rosenegg (1812 - 1864)
8. Allerseelen
 (Sung text)
by Richard Georg Strauss (1864 - 1949), "Allerseelen", op. 10 (Acht Gedichte aus "Letzte Blätter" von Hermann von Gilm) no. 8 (1882-3)
Language: German (Deutsch) 
Stell auf den Tisch die duftenden Reseden,
  Die letzten roten Astern trag herbei,
Und laß uns wieder von der Liebe reden,
    Wie einst im Mai.

Gib mir die Hand, daß ich sie heimlich drücke
  Und wenn man's sieht, mir ist es einerlei,
Gib mir nur einen deiner süßen Blicke,
    Wie einst im Mai.

Es blüht und duftet heut auf jedem Grabe,
  Ein Tag im Jahr ist ja den Toten frei,
Komm an mein Herz, daß ich dich wieder habe,
    Wie einst im Mai.

Text Authorship:

  • by Hermann von Gilm zu Rosenegg (1812 - 1864), "Allerseelen", appears in Die letzten Blätter

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by Hermann von Gilm zu Rosenegg (1812 - 1864)
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