German (Deutsch) translations of Vier Lieder für 4 Frauenstimme (Chor oder Soli) , opus 67
by Carl Isenmann (1839 - 1889)
Vöglein, was singst du im Walde so laut?
Warum?
Rufst du den Bräutigam, rufst du die Braut?
Warum?
Ich bin nicht Bräutigam, nicht Braut,
Doch singe ich im Walde laut;
Weiß nicht, warum ich singe!
Vöglein, ist dir das Herzchen so voll?
Wovon?
Daß es von Liedern dir überquoll?
Wovon?
Mein Herz ist voll und doch nicht schwer,
Mein Herz ist leicht und doch nicht leer:
Weiß nicht, wovon ich singe!
Vöglein, was singst du die Tage entlang?
Wozu?
Lauschet auch Einer auf deinen Gesang?
Wozu?
Ich singe mir mein Leben lang,
Nicht dies und das ist mein Gesang;
Ich muß nun einmal singen.
Text Authorship:
- by Otto, Graf von Haugwitz (1767 - 1842), "Ganz lyrisch!", first published 1838
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Note: the poet is sometimes referred to as "Otto von Hackewitz" in secondary sources.[Nun]1 [bricht]2 aus [allen]3 Zweigen Das [maienfrische Grün]4, Die ersten Lerchen steigen, Die [ersten]5 Veilchen blüh'n; Und golden liegen Tal und Höh'n -- O Welt, du bist so wunderschön Im Maien! Und [wie]6 die Knospen springen, Da regt sich's allzumal; Die [muntren]7 Vögel singen, Die Quelle rauscht [in's]8 Tal; Und freudig [schallt]9 das Lustgetön: O Welt, du bist so wunderschön Im Maien! [Wie sich die Bäume]10 wiegen Im lieben Sonnenschein! Wie hoch die Vögel fliegen, Ich möchte hinterdrein; Möcht' jubeln über Tal und Höh'n: O Welt, du bist so wunderschön, Im Maien!
Text Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "Im Maien", appears in Lieder, in Wanderlieder, in Aus den Bergen
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View original text (without footnotes)Confirmed with Julius Rodenberg, Lieder, Neue wohlfeile Ausgabe, Hannover: Carl Rümpler, 1862, pages 113-114.
1 Gericke, Schwantzer, Sieber: "Es"; Högg: "Noch"; further changes may exist not shown above.2 Högg: "blüht"; further changes may exist not shown above
3 I. Lachner: "vollen"; further changes may exist not noted above.
4 Hiller: "frische Maiengrün"
5 Billeter: "kleinen"
6 Stöckhardt: "wenn"
7 Hiller, Marx: "muntern"; Stöckhardt: "munter'n"
8 Hiller, Stöckhardt: "zu"
9 Marx: "hallt"
10 Stöckhardt: "Und wie die Bäum' sich"
Wand'rer [zieht]1 auf fernen Wegen
In der Brust der Sehnsucht Qual,
Horch, da tönt die Abendglocke
Lieblich durch das stille Thal.
Und der Wand'rer steht und lauschet,
Auf den Stab gestützt, ihr zu:
"Abendglöckchen, Abendglöckchen,
Wiegst nun [Alt und Jung]2 zur Ruh!"
"Wiegst zur Ruhe alle, alle,
Und mit ihnen Lust und Schmerz,
Wann, o Glöckchen, rufst du endlich
Auch zur Ruh', [zur Ruh' mein]3 Herz?"
Text Authorship:
- by Johann Nepomuk Vogl (1802 - 1866), "Abendglocke", appears in Cyanen. Ein Liederkranz , no. 1
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View original text (without footnotes)Confirmed with Cyanen: Taschenbuch für 1840, Wien & Leipzig: Friedrich Wilhelm Pfautsch, pages 75-76
1 Isenmann: "geht"; further changes may exist not noted above.2 Silcher: "Jung und Alt" (voice and piano version only)
3 Silcher: "mein müdes"
[Schon]1 fängt es an zu dämmern,
Der Mond als Hirt erwacht,
Und singt den Wolkenlämmern
Ein Lied zur guten Nacht;
Und wie er singt so leise,
Da dringt vom Sternenkreise
[Der]2 Schall ins Ohr mir sacht,
Schlafet in Ruh, schlafet in Ruh!
[Vorüber der Tag und sein Schall,]3
Die Liebe Gottes deckt euch zu
[Allüberall]3.
Nun suchen in den Zweigen
Ihr Nest die Vögelein,
[Die]4 Halm' und Blumen neigen
Das Haupt im Mondenschein,
Und selbst des [Mühlrads]5 Wellen
Lassen das wilde Schwellen
Und schlummern [murmelnd]6 ein.
Schlafet in Ruh, schlafet in Ruh!
Vorüber der Tag und sein Schall;
Die Liebe Gottes deckt euch zu
Allüberall.
Von Thür zu Thüre wallet
Der Traum, ein lieber Gast,
Das Harfenspiel verhallet
Im schimmernden Pallast;
Im Nachen schläft der Ferge,
Die Hirten auf dem Berge
[Halten]7 um's Feuer Rast.
Schlafet in Ruh, schlafet in Ruh!
Vorüber der Tag und sein Schall;
Die Liebe Gottes deckt euch zu
Allüberall.
Und wie nun alle Kerzen
Verlöschen durch die Nacht,
Da schweigen auch die Schmerzen,
Die Sonn' und Tag gebracht;
[Lind]8 säuseln die Cypressen,
Ein seliges Vergessen
Durchweht die Lüfte sacht.
[Schlafet in Ruh, schlafet in Ruh!
Vorüber der Tag und sein Schall;
Die Liebe Gottes deckt euch zu
Allüberall.]3
Und wo von heißen Thränen
Ein schmachtend Auge blüht,
Und wo in bangem Sehnen
Ein liebend Herz verglüht,
Der Traum kommt leis und linde
Und singt dem kranken Kinde
Ein tröstend Hoffnungslied.
Schlafet in Ruh, schlafet in Ruh!
Vorüber der Tag und sein Schall;
Die Liebe Gottes deckt euch zu
Allüberall.
[Gute]9 Nacht denn, all' ihr Müden,
Ihr Lieben nah' und fern!
[Nun]10 ruh' auch ich in Frieden
Bis glänzt der Morgenstern.
Die Nachtigall alleine
Singt noch im Mondenscheine
Und lobet Gott den Herrn.
[Schlafet in Ruh, schlafet in Ruh!
Vorüber der Tag und sein Schall;
Die Liebe Gottes deckt euch zu
Allüberall.]3
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Gute Nacht", appears in Jugendgedichte, in 3. Drittes Buch, in Athen
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel, Vierte Auflage, Berlin: Verlag von Alexander Duncker, 1845, pages 255-257.
1 Rheinberger, op. 185 no. 7: "Nun"; further changes may exist not noted above2 Stollewerk: "Ihr"
3 omitted by Abt, op. 73
4 Stollewerk: "Und"
5 Abt, op. 73: " Mühlbachs"
6 Lachner, op. 105: "ruhig"
7 Rheinberger, op 131: "Sie halten"
8 Abt, op. 73: "Und"
9 Abt, op. 95, Lachner, op. 97, Lachner, op. 105, Rheinberger: "Gut' "
10 Abt, op. 73: "Bald"