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Difference(s) between text #128812 and text #3118

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1	1	Durch den Wald mit raschen Schritten	Durch den Wald mit raschen Schritten
2	2	Trage ich die Laute hin,	Trage ich die Laute hin,
3	3	Freude singt, was Leid gelitten,	Liebe singt, was Leid gelitten
4	4	Schweres Herz hat leichten Sinn.	Schweres Herz hat leichten Sinn.
5	5
6	6	Durch die Büsche muß ich dringen	Durch die Büsche muß ich dringen
7	7	Nieder zu dem Felsenborn,	Nieder zu dem Felsenborn
8	8	Und es schlingen sich mit Klingen	Und es schlingen sich mit Klingen
9	9	In die Saiten Ros' und Dorn.	Durch die Saiten Ros' und Dorn.
10	10
11	11	In der Wildnis wild Gewässer	In der Wildnis wild Gewässer
12	12	Breche ich mir kühne Bahn,	Breche ich mir kühne Bahn
13	13	Klimm' ich aufwärts in die Schlösser,	Steig' ich aufwärts in die Schlösser
14	14	Schaun sie mich befreundet an.	Schaun sie mich befreundet an.
15	15
16		Weil ich alles Leben ehre,
17		Scheuen mich die Geister nicht,
18		Und ich spring durch ihre Chöre
19		Wie ein irrend Zauberlicht.
20
21	16	Haus' ich nächtlich in Kapellen	Haus' ich nächtlich in Kapellen
22	17	Stört sich kein Gespenst an mir,	Stört sich kein Gespenst an mir
23	18	Weil sich Wandrer gern gesellen,	Weil sich Wandrer gern gesellen,
24	19	Denn auch ich bin nicht von hier.	Denn auch ich bin nicht von hier.
25	20
26	21	Ge~~ister~~ reichen ~~mir~~ de~~n Be~~cher,	Seh' ich Wunderschätze glimmen
	22		Locket bald durch Sumpf und Moor
	23		Mich der Irrwisch hin und stimmen
	24		Muß mein Lautenschlag dem Chor.
	25
	26		Zu der Gnomen Hochzeitfeier
	27		Zu der Elfen luft'gem Tanz
	28		Tönet meine ernste Leier
	29		Unerschreckt im Mondenglanz.
	30
	31		In den Schoß der Wunderberge
	32		In der Zauberfräulein Haus
	33		Führen mich die schlauen Zwerge
	34		Und ich singe ohne Graus.
	35
	36		Geister reichen mir den Becher
27	37	Reichen mir die kalte Hand,	Reichen mir die kalte Hand,
28	38	Denn ich bin ein kühner Zecher,	Denn ich bin ein kühner Zecher
29	39	Scheue nicht den glühen Rand.	Scheue nicht den glühen Rand.
30	40
	41		Ja beim Mahl zur bösen Stunde
	42		Leert' den Becher ich mit Faust,
	43		Wo berührt vom Satansmunde
	44		Höllenglut im Weine braust.
	45
	46		Alles ist mir schon geschehen
	47		Meine Schale ist erfüllt,
	48		Seit ich selber mich gesehen
	49		Hab' das Antlitz ich verhüllt.
	50
	51		Zu der Mainacht Hexenreihen
	52		Spiel' ich nun ein geistlich Lied,
	53		Daß die Schar mit Maledeien
	54		Vor dem fremden Sänger flieht.
	55
	56		In Frau Venus' Berg die Leier
	57		Hab' mit Keuschlamm ich geschmückt
	58		Und sie hat mich ohne Schleier
	59		An die volle Lust gedrückt.
	60
	61		Doch sie konnte mich nicht rühren
	62		Sie vergieng in frommer Scham
	63		Ließ sich leicht von mir verführen,
	64		Daß sie einen Schleier nahm.
	65
31	66	Die Sirene in den Wogen,	Die Sirene in den Wogen,
32	67	Hätt sie mich im Wasserschloß,	Hätt' sie mich im Wasserschloß
33	68	Gäbe, den sie hingezogen,	Gäbe, den sie hingezogen
34	69	Gern den Fischer wieder los.	Gern den Fischer wieder los.
35	70
36	71	Aber ich muß ~~fort nach Thu~~le,	Wo der Schwan im Wellenspiegel
37	72	~~Suche~~n ~~auf de~~s Meeres ~~Gru~~nd	In sein Sternbild niedertaucht
	73		Bricht der Schmerz auch mir das Siegel
	74		Daß mein Leid im Liede haucht.
	75
	76		Meinen weißen Hirsch verloren
	77		Hab' ich mit dem Goldgeweih.
	78		Die in ihn war eingeboren
	79		Starb mit ihm die schöne Fei.
	80
	81		Weh mich hatte die Meduse
	82		Mit dem Schlangenblick versteint
	83		Und seitdem hat meine Muse
	84		Nicht gelachet nicht geweint.
	85
	86		Doch mit scharfen Wünschelruten
	87		Schlug ihr Amor ins Gesicht,
	88		Daß ihr aus in Tränenfluten
	89		Die versteinte Seele bricht.
	90
	91		Bittre Meere um mich rannen
	92		Und wie auch die Phantasie
	93		Mochte bunte Segel spannen,
	94		Nie ach nie! erschifft' ich Sie!
	95
	96		Und nun kehre ich von Thule
	97		Fand da auf des Meeres Grund
38	98	Einen Becher, meine Buhle	Einen Becher, meine Buhle
39	99	Trinkt sich nur aus ihm gesund.	Trinkt sich nur aus ihm gesund.
40	100
	101		Füllet euch ihr ew'gen Tage
	102		Mond und Sonne steigt und sinkt
	103		Dürstend ich den Becher trage,
	104		Und sie fehlt die aus ihm trinkt.
	105
	106		Suchend geh' ich durchs Gedränge
	107		Und die Schuldner mahnen mich
	108		Und ich singe viel Gesänge,
	109		Doch im Herzen weine ich.
	110
41	111	Wo die Schätze sind begraben	Wo die Schätze sind begraben
42	112	Weiß ich l~~ängst~~, Geduld, Geduld,	Weiß ich wohl, Geduld, Geduld
43	113	~~All~~e Schätze wer~~d ic~~h haben	Einer schwebt am Kreuz erhaben,
44	114	Zu bezahlen ~~all~~e Schuld.	Der bezahlet meine Schuld.
45	115
46	116	Während ich dies Lied gesungen,	Während ich dies Lied gesungen
47	117	Nahet sich des Waldes Rand,	Nahet sich des Waldes Rand
48	118	Aus des Laubes Dämmerungen	Aus des Laubes Dämmerungen
49	119	Trete ich ins offne Land.	Trete ich ins offne Land.
50	120
51	121	Aus den Eichen zu den Myrthen,	Aus der Eichen zu den Mirten
52	122	Aus der Laube in das Zelt,	Aus der Laube in das Zelt
53	123	Hat der Jäger sich dem Hirten,	Hat der Jäger sich dem Hirten
54	124	Flöte sich dem Horn gesellt.	Flöte sich dem Horn gesellt.
55	125
56	126	~~Daß~~ du ~~leicht~~ die Lämmer hütest	Während du die Lämmer hütest
57	127	Zähm ich dir des Wolfes Wuth,	Zähm' ich dir des Wolfes Wut
58	128	Weil du fromm die Hände bietest,	Wenn du fromm die Hände bietest
59	129	Werd ich deines Herdes Gluth.	Werd' ich deines Herdes Glut.
60	130
61	131	Und willst du die Arme schlingen	Und willst du die Arme schlingen
62	132	Um ein Liebchen zwey und zwey,	Um ein Liebchen zwei und zwei,
63	133	Will ich dir den ~~Fels~~ schon zwingen,	Will ich dir den Baum schon zwingen
64	134	Daß er eine Laube sey.	Daß er eine Laube sei.
65	135
66	136	Du kannst Kränze schlingen, singen,	Du kannst Kränze schlingen, singen
67	137	Schnitzen, spitzen Pfeile süß,	Schnitzen, spitzen Pfeile süß
68	138	Ich kann ringen, klingen, schwingen	Ich kann ringen klingen schwingen
69	139	Schlank und blank den Jägerspieß.	Schlank und blank den Jägerspieß.
70	140
71	141	Gieb die Pfeile, nimm den Bogen,	Gieb die Pfeile nimm den Bogen
72	142	Mir ists Ernst und dir ists Scherz,	Mir ist's Ernst und dir ist's Scherz
73	143	Hab die Sehne ich gezogen	Hab die Sehne ich gezogen,
74	144	Du gezielt, so triff'st ins Herz.	Du gezielt, dann trifft's ins Herz.
	145
	146		Wild getan, wie stolz gesprochen
	147		Weh der Pfeil flog seine Bahn
	148		Hat des Lammes Herz durchstochen
	149		Drohend sah der Hirt mich an.
	150
	151		Dorn ward da die Rosenkrone
	152		Um sein göttlich mildes Haupt:
	153		Vater! rief er, ihn verschone,
	154		Denn er hat an mich geglaubt.