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11Wie wohl ist uns im Dunkeln, Wie wohl ist mir im Dunkeln!
22Wie weht die laue Nacht! Wie weht die laue Nacht!
33Die Sterne Gottes funkeln Die Sterne Gottes funkeln
44In feierlicher Pracht. In feyerlicher Pracht!
55Kommt Freunde, kommt ins Freie, Komm, Ida, komm ins Freye,
66Und laßt in jene Bläue, Und laß in jene Bläue
77Und laßt zu jenen Höhn Und laß zu jenen Höhn
88Uns staunend aufwärts sehn! Uns staunend aufwärts sehn.
99
1010Seht, wie die Leier schimmert! Sieh, wie die <I>Leyer</I> schimmert!
1111Seht, wie der Adler glüht! Sieh, wie der <I>Adler</I> glüht!
1212Seht wie die Korne flimmert Sieh, wie die <I>Krone</I> flimmert,
1313Und Gemma Funken sprüht! Und <I>Gemma</I> Funken sprüht!
1414Die hellen Wächter winken, Die hellen <I>Wächter</I> winken,
1515Die goldnen Wagen blinken, Die goldnen <I>Wagen</I> blinken,
1616Und stolz durchschwimmt der Schwan Und stolz durchschwimmt der <I>Schwan</I>
1717Den blauen Ozean. Den blauen Ocean.
1818
1919O Sterne Gottes, Zeugen O Sterne Gottes, Zeugen
2020Und Boten bessrer Welt! Und Boten beßrer Welt,
2121Ihr heißt den Aufruhr schweigen, Ihr heißt den Aufruhr schweigen,
2222Der uns den Busen schwellt, Der unsern Busen schwellt.
2323Wir sehn hinauf, ihr Hehren, Ich seh' hinauf, ihr Hehren,
2424Zu euren lichten Sphären: Zu euren lichten Sphären,
2525Und Ahndung ew'ger Lust Und Ahnung beßrer Lust
2626Stillt die empörte Brust. Stillt die empörte Brust.
2727
2828Ja, Freunde, wenn die Schwermuth O Ida, wenn die Schwermuth
2929Das Aug' uns trübend hüllt, Dein sanftes Auge hüllt,
3030Wenn uns die Welt mit Wermuth Wenn dir die Welt mit Wermuth
3131Den Lebensbecher füllt: Den Lebensbecher füllt;
3232So geht hinaus im Dunkeln, So geh hinaus im Dunkeln,
3333Und seht die Sterne funkeln: Und sieh die Sterne funkeln,
3434Und leiser wird der Schmerz, Und leiser wird dein Schmerz,
3535Und freier schlägt das Herz. Und freyer schlägt dein Herz.
3636
3737Auch wenn des Schicksals Strenge,Und wenn im öden Staube
3838Geliebte, eins uns trennt, Der irre Geist erkrankt;
3939Und uns das Weltgedränge Wenn tief in dir der Glaube
4040Nicht Blick, nicht Gruß mehr gönnt: An Gott und Zukunft schwankt;
4141So schaut hinauf ins Freie, Schau auf zu jenen Fernen
4242In jene weite Bläue, Zu jenen ew'gen Sternen!
4343In jenen lichten Höh'n:Schau auf und glaub an Gott,
4444Dort, dort ist Wiedersehn. Und segne Grab und Tod.
45
46O Ida, wenn die Strenge
47Des Schicksals einst uns trennt,
48Und wenn das Weltgedränge
49Nicht Blick noch Kuß uns gönnt;
50So schau hinauf ins Freye,
51In jene weite Bläue!
52In jenen lichten Höhn,
53Dort, dort ist Wiedersehn!
54
55Und wenn ich einst, o Theure,
56Von allem Kampf und Krieg
57Im stillen Grabe feyre,
58So schau empor und sprich:
59»In jenen hohen Fernen,
60Auf jenen goldnen Sternen,
61Dort, wo's am hellsten blitzt,
62Wallt mein Verlorner itzt.«
63
64O Sterne Gottes, Boten
65Und Bürger beßrer Welt,
66Die ihr die Nacht der Todten
67Zu milder Dämmrung hellt!
68Umschimmert sanft die Stätte,
69Wo ich aus stillem Bette
70Und süßem Schlaf erwach
71Zu Edens schönerm Tag!

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