Sir Aethelbert von Mercia Ritt jagen in den Wald: Er stieß in's Horn: Trara, Trara! - - Was schweigt sein Ruf so bald? Es bricht und knackt im dichten Tann, Das Buchlaub raschelt leis, Und vor ihm - o verlorner Mann! Erschimmert's elfenweiß. Sein Auge schließt sich glanzerschreckt: Da naht auf weißem Reh, Vom langen Goldhar1 nur bedeckt, Die weiße [Waldesfe]2. Wie zart, wie schlank, wie jung, wie weich, Wie schämig und wie heiß - Der Liebe höchstes Himmelreich Giebt Elfen-Minne leis. - Er hob den Arm: "Und wird's mein Tod, - Mein eigen sollst du sein." Sie aber sprach: "Es wird dein Tod: Ich aber werde dein: Und dein wird Wonne, nie geahnt Von Erdenmann vor dir: Schwörst du, wenn einst mein Bote mahnt, Sofort zu folgen mir?" "Ich folge dir zu jeder Stund': Ich schwör's bei diesem Schwert: Ein Kuß auf deinen rothen Mund Ist tausend Leben werth." Der Kukuk rief, -- die Schlange schlief Goldkrönig auf dem Stein: - Im Waldmos tief ein Brunnquell lief: - Da ward die Elfin sein.
Sir Aethelbert
Set by Karl Pieper , "Sir Aethelbert", op. 30, published 1899 [ men's chorus a cappella ], Köln, vom Ende  [sung text not yet checked]
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Text Authorship:
- by Felix Ludwig Julius Dahn (1834 - 1912), no title, appears in Balladen und Lieder, in Sir Aethelbert, no. 1, first published 1878
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Manch Jahr ging hin. - Hallelujah Und Glock' und Orgel dröhnt: Am Dom-Altar zu Mercia Ein König wird gekrönt. Der Erzbischof weiht Kreuz und Kron', Der Bischof weiht das Schwert, Das Volk umjauchzt den Purpurthron: "Heil König Aethelbert! Du hast das Dänenjoch zerstört, Dem Engelland erlag: - Nimm nun den Lohn, der dir gehört, Heut' kam dein Ehrentag." Und schon den Fuß hebt auf den Thron Der König: da - halt ein - Da klippt und klappt ein scharfer Ton Hell auf dem Estrich-Stein: Ein weißes Reh: - es sengt den Bug Vor Aethelbert vertraut: Mit einem Blicke tief und klug Hat's in sein Aug' geschaut. Stumm legt er von sich Kron' und Schwert: - Rasch trug das Reh ihn fort: - Wohin kam König Aethelbert? - Er hielt der Elfin Wort.
Text Authorship:
- by Felix Ludwig Julius Dahn (1834 - 1912), no title, appears in Balladen und Lieder, in Sir Aethelbert, no. 2, first published 1878
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Researcher for this page: Harry JoelsonAuthor(s): Felix Ludwig Julius Dahn (1834 - 1912)