by Johann Gabriel Seidl (1804 - 1875)
Der Sänger und die Hirtin
Language: German (Deutsch)
Der Sänger Du pflückest so schöne Blumen, du windest Kränze, mein Kind; o sage, für wen die Blumen, für wen [die]1 Kränze sind! Die Hirtin Ich pflücke sie mir zur Freude, hab' keinen Zweck dabei, und wüsst' ich, wen sie erfreuten, ich gäbe sie ihm ohne Scheu. Der Sänger So sing' auch ich meine Lieder, wie's eben ums Herz mir ist; ist Niemand, den es erfreuet, ist Niemand, den es verdrießt. Die Hirtin Wohl schöner noch klängen die Lieder, verwandtem Herzen vermeint. Der Sänger Wohl schöner noch ließen die Blumen, gewunden für einen Freund! Die Hirtin Wem soll ich die Kränze winden? Der Sänger O winde sie, Kind, für - mich! Die Hirtin Und wenn ich die Blumen dir pflücke - Der Sänger So klingt meine Zither für - dich! Beide: Wohlan! So umschlinge die Herzen ein Band denn zu Freud' und Leid; es ward aus Blumen gewunden, es ward durch Lieder geweiht!
View original text (without footnotes)
Researcher for this page: Johann Winkler
Confirmed with Orpheus, musikalisches Taschenbuch für das Jahr 1840, August Schmidt (Hrsg.), Wien.
1 Lachner: "diese"Text Authorship:
- by Johann Gabriel Seidl (1804 - 1875), "Der Sänger und die Hirtin" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Paul Lachner (1803 - 1890), "Der Sänger und die Hirtin" [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2021-10-28
Line count: 34
Word count: 131