by Nikolaus Lenau (1802 - 1850)
Stimme der Glocken See original
Language: German (Deutsch)
Den glatten See kein Windeshauch verknittert, Das Hochgebirg, die Tannen, Klippen, Buchten, Die Gletscher, die von Wolken nur besuchten, Sie spiegeln sich im Wasser unzerknittert. Das dürre Blatt vom Baume hörbar zittert, Und hörbar rieselt nieder in die Schluchten Das kleinste Steinchen, das auf ihren Fluchten Die Gemse schnellt, wenn sie den Jäger wittert. Die Gemse schnellt, wenn sie den Jäger wittert. Den glatten See kein Windeshauch verknittert, Kein Windeshauch. Horch! Glocken in der weiten Ferne tönend, Den Gram mir weckend und zugleich versöhnend, daß aus dem Tode neues Leben blühe.. Das Läuten mahnt mich leise an den Frieden, Der von der Erd auf immer ist geschieden Schon in der ersten Paradiesesfrühe.
Composition:
- Set to music by Fanny Hensel (1805 - 1847), "Stimme der Glocken" [ voice and piano ]
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Stimme der Glocken"
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Researcher for this page: Barbara Miller
This text was added to the website: 2011-09-19
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