by Julius Rodenberg (1831 - 1914)
Du liebes Kind, nun schlumm're sacht!
Language: German (Deutsch)
Du liebes Kind, nun schlumm're sacht! Es ist die schönste Maiennacht; am Himmel hoch die Sterne geh'n, die Wasser rauschen, die Bäume weh'n. So süß die Blumen duften all', und fern schlägt eine Nachtigall. Auf dunklen Wiesen glänzt der Tau, die Welt ist weit und still und blau, und leise, leise singt der Wind: Schlafe wohl, du liebes Kind! Du liebes Kind, nun schlumm're sacht! Die treu'ste Mutter hat dein Acht. Sie lauscht im Bettlein nebenan, ob sie dich atmen hören kann. Bei Nacht und Tag, in Sorg' und Ruh' ihr einziger Gedanke du! Und sinkt zuletzt die Wimper ihr, so lächelt sie und träumt von dir, und noch im Traume haucht sie lind: Schlafe wohl, du liebes Kind! Du liebes Kind, nun schlumm're sacht! Dein Vater sitzt und sinnt und wacht; im Duft der Nacht und Sternenlicht sieht er dein kleines Angesicht, die dunkelblauen Äugelein, die Händchen, die so weich und fein; und wie er einst in Liebesdrang dein liebes Mütterlein besang, so singt er heut' mit Bach und Wind: Schlafe wohl, du liebes Kind!
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Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885), "Wiegenliedchen", op. 371 (Fünf Lieder) no. 3, published 1870 [ voice and piano ], Offenbach, André [sung text checked 1 time]
- by Iosif Iosifovich Kotek (1855 - 1885), "Wiegenlied", op. 6 (Drei Lieder für Mezzo-Sopran mit Pianofortebegleitung) no. 1, published 1882 [ mezzo-soprano and piano ], Berlin, Bote & Bock [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Johann Winkler
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