by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
Protestlied für Schleswig‑Holstein
Language: German (Deutsch)
Es hat der Fürst vom Inselreich uns einen Brief gesendet, der hat uns jach auf einen Streich die Herzen umgewendet. Wir rufen: Nein! und aber: Nein! zu solchem Einverleiben, wir wollen keine Dänen sein, wir wollen Deutsche bleiben! Wir alle sind hier, alt und jung, aus deutschem Ton geknetet, wir haben deutsch gescherzt beim Trunk und deutsch zu Gott gebetet. Man soll uns schenken deutschen Wein, und deutsche Satzung schreiben, wir wollen keine Dänen sein, wir wollen Deutsche bleiben! Dem Herzog haben sie gesagt, er soll die Zügel schärfen, wir würden stumm uns und verzagt der Willkür unterwerfen. D'rum singt's in seine Burg hinein, dass zittern alle Scheiben, wir wollen keine Dänen sein, wir wollen Deutsche bleiben! Nicht sühnt uns fremder Herrschaft Putz die eingebor'nen Schmerzen; es grollt der alte Sachsentrutz noch heut' in unser'n Herzen. Der Albion nahm im blut'gen Reih'n, kann auch ein Joch zerreiben, wir wollen keine Dänen sein, wir wollen Deutsche bleiben! Hie deutsches Land trotz Spruch und Brief? Ihr sollt's uns nicht verleiden. Wir tragen Mut im Herzen tief und Schwerter in den Scheiden. Von unser'n Lippen soll allein der Tod dies Wort vertreiben, wir wollen keine Dänen sein, wir wollen Deutsche bleiben!
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich August Marschner (1795 - 1861), "Protestlied für Schleswig-Holstein", op. 154b (Sechs Gesänge und Lieder für Bariton mit Pianoforte) no. 2, published 1851 [ baritone and piano with men's chorus ad libitum ], Magdeburg, Heinrichshofen's Verlag; we have added the letter 'b' to the opus number to distinguish this set from the one assigned the same opus number by another publisher in 1850 [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-08-04
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