by Laurentius Albertinus (flourished c1579)
Werdet wie die Kinder! See original
Language: German (Deutsch)
Unter Druck und Angst hienieden, Seufzet unser banges Herz, Sehnt vergeblich sich nach Frieden, Findet nichts als Qual und Schmerz. Zweifel drohen seinem Glauben, Seiner Liebe Haß und Neid, Ja, die Hoffnung selbst zu rauben, Decket Nacht die Ewigkeit! Gottheit, die dieß arme Leben Uns allmächtig eingehaucht, Hast du's darum uns gegeben, Daß es sich in Schmerz nur taucht? Nein, wir sollen schon auf Erden Unsers Daseyns hoch uns freu'n; Laßt uns wie die Kinder werden, Und wir werden glücklich seyn! Kinder glauben! Jede Blüthe, Jedes Würmchen, jeder Laut Sagt dem kindlichen Gemüthe: Diese Welt hat Gott gebaut. Wie ein Paradieseswächter Schützet fromme Einfalt sie Vor dem zweifelnden Verächter Ewig reiner Harmonie. Kinder lieben! In dem Schooße Warmer Liebe blüh'n sie auf; Mutterliebe, wandellose, Leitet ihren zarten Lauf. Und sie sollten fort sich sehnen Aus der Liebe sel'gem Land? O, des Hasses bittre Thränen Bleiben ihnen unbekannt! Kinder hoffen! Sonnenhelle Baut der Zukunft gold'nes Thor Auf der Jugend grüner Schwelle Sich zu Himmelshöh'n empor. Und mit jedem Morgenrothe, Und mit jedem Sonnenschein Zieht der Freude Götterbothe Durch die Pforte segnend ein. Hat uns also Leid betroffen, Das des Herzens Frieden bricht, Laßt uns wie die Kinder hoffen, Ihre Hoffnung täuschet nicht. Laßt uns glauben noch auf Erden, Laßt uns lieben kindlich rein! Laßt uns wie die Kinder werden, Und wir werden glücklich seyn.
Composition:
- Set to music by Heinrich Eduard Josef Lannoy (1787 - 1853), "Werdet wie die Kinder!", published 1838 [ voice and piano ], in Europa. Chronik der gebildeten Welt, IV. Band, Dritte Lieferung
Text Authorship:
- by Laurentius Albertinus (flourished c1579), "Werdet wie die Kinder!", subtitle: "Matthäi 18, 3."
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
This text was added to the website: 2015-06-09
Line count: 48
Word count: 223