by Aloys Wilhelm Schreiber (1761 - 1841)
Language: German (Deutsch)
Hehr und heilig ist die Stunde, Brüder, die uns heut vereint Zu dem schönen, großen Bunde, Dem der Stern der Liebe scheint: Zeiten kommen, Zeiten gehen; Unser Bund - er wird bestehen. Dem Vergänglichen ergeben Ist der Menschen niedrer Sinn; Unser Wollen, unser Streben Geht auf bleibenden Gewinn: Vieles wird dem Tag zum Raube Aber nimmer unser Glaube. An das Irdische gekettet Ist das sterbliche Geschlecht; Liebe nur und Hoffnung rettet Das verlorne Gottesrecht. In den Sternen ist’s geschrieben: Hoffen sollen wir und lieben. Nicht nur Pflicht ist’s, die uns bindet, Herzen knüpft ein höh’res Band; Wahn und Eigennutz verschwindet In des Lebens Unbestand: Alles weicht aus seinen Schranken; Unser Wille kann nicht wanken. Alles Wahre, Schöne, Gute Kommt uns von der Erde nicht; Mit des Adlers kühnem Muthe Blicken wir ins Sonnenlicht: Die nicht um Gemeines ringen, Kann auch das Geschick nicht zwingen. Brüder, bietet euch die Hände, Die ihr euch dem Bund geweiht, ohne Anfang, ohne Ende, Wie der Ring der Ewigkeit; Die den Preis des Lebens kennen, Mag das Irdische nicht trennen. Von der Erde reicht die Kette Zu des Schöpfers Flammenthron; Aber aus dem Kreise trete, Wer nur buhlt um schönen Lohn: Unser Tagewerk vergelten Wird der Meister aller Welten.
Composition:
- Set to music by (Philipp) Friedrich Silcher (1789 - 1860), "Bundeslied" [ TTBB chorus ]
Text Authorship:
- by Aloys Wilhelm Schreiber (1761 - 1841), no title
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Researcher for this page: Bertram Kottmann
This text was added to the website: 2015-09-29
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