by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874)
Das todte Kind See original
Language: German (Deutsch)
Die Mutter weint' und härmte sich,
gestorben war ihr Kind,
ein Kind so schön und inniglich,
wie nur die Engel sind.
Und als es nun im Grabe lag,
da hatt' es nimmer Ruh':
Die Mutter weinte Nacht und Tag
und weinte immerzu.
So lang' die Mutter weint und wacht,
so steigt aus seinem Grab
der Knabe spät um Mitternacht
und geht ins Dorf hinab.
Besucht die Plätze rings herum,
wo er gespielet hat,
und geht dann wieder totenstumm
hinauf den Kirchhofspfad.
...
Und endlich tritt im Sterbekleid
er vor die Mutter hin:
O liebe Mutter, lass dein Leid
und lass mich, wo ich bin!
O liebe Mutter, lass doch ab!
Was weinst du allezeit?
Die Tränen dringen durch mein Grab,
nicht trocken wird mein Kleid.
Die Mutter hört's: O könnt' ich sein
bei dir doch Tag und Nacht!
Die Mutter ruft's und schlummert ein,
und ist nicht mehr erwacht.
So konnte denn der Knabe ruh'n,
sein Grab ward ringsum grün,
und jeden Frühling sieht man nun
d'rauf Veil und Rosen blüh'n.
Composition:
- Set to music by Maximilian Emanuel in Bayern (1849 - 1893), "Das todte Kind", op. 2 (Drei Lieder für 1 mittlere Stimme mit Pianoforte) no. 1, published 1881, stanzas 1-4,6-9 [ medium voice and piano ], München, Schmid & Janke; note: the edition attributes the text erroneously to Anastasius Grün
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Das todte Kind"
Go to the general single-text view
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2025-08-23
Line count: 36
Word count: 195