by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887)
Um Mitternacht See original
Language: German (Deutsch)
Um Mitternacht Ruht die ganze Erde nun, Doch heimliche, stille Liebe wacht, Wann könnte die Liebe ruhn? Darf sie am liebsten Herzen nicht weilen, Muß sie auf Sturmes Flügeln eilen, Kann nicht rasten, muß jagen und wagen, Jauchzen und klagen, Und sie wandert verstohlen und sacht Um Mitternacht. Um Mitternacht beim Sternenglanz Schwingt vom Lager sich empor Zu heimlicher Lust, zum Elfentanz Der nächtliche Geisterchor. Nicht der Gestorbenen Schatten und Schemen, Die um verlorene Herzen sich grämen, Nein! die lebendige, liebende Seele Sucht, was ihr fehle, Sucht und findet, und jubelt und lacht Um Mitternacht. Um Mitternacht im heißen Traum Kann nicht ruh'n die Seele mir, Sie fliegt auf der Wolken gold'nem Saum, Will fliegen, mein Kind, zu dir: Oft schon sind sie, die neckischen Jungen, Meine Gedanken zu dir gedrungen, Um mir von deinem rosigen Munde Himmlische Kunde Küßend zu rauben, verstohlen und sacht Um Mitternacht.
Composition:
- Set to music by Robert Franz (1815 - 1892), "Um Mitternacht", op. 16 (Sechs Gesänge) no. 6, published 1852 [ voice and piano ], Leipzig, Whistling
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Um Mitternacht", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 24, first published 1848
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Researcher for this page: Harry Joelson
This text was added to the website: 2010-11-14
Line count: 30
Word count: 159