by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831)
Language: German (Deutsch)
Sag' an, o Lied, was an den Staub den Erdenpilger kettet,
Daß er auf dürres Winterlaub sich wie auf Rosen bettet?
Das bist du, süsse Liebe! du!
Du gibst ihm Trost, du gibst ihm Ruh
Wenn Laub und Blumen sterben!
Und, ach! wenn sein zerrißnes Herz aus tausend Wunden blutet,
Was sanftigt dann den Seelenschmerz der d'rinnen ebb't und fluthet?
O Liebe! Liebe! Öl und Wein
Träufst du den Todeswunden ein,
Träufst ihn mit Himmelsfreuden.
Wenn ihn Verzweiflung wild umfängt, mit hundert Riesenarmen,
Gewaltig ihn zum Abgrund drängt, wer wird sich sein erbarmen?
Du, Liebe! du erbarmst dich sein,
Führst ihn, wenn tausend Tode dräun,
Noch sanft zurück ins Leben!
...
O Liebe! wenn die Hand des Herrn, der Welten Bau zertrümmert,
Kein Sonnenball, kein Mond, kein Stern, am Firmament mehr schimmert:
Dann wandelst du der Erde Leid,
Gefährtin der Unsterblichkeit!
In Siegsgesang am Throne!
Composition:
- Set to music by Hans Georg Nägeli (1773 - 1836), "Die Liebe", published 1808-13, stanzas 1-3,5 [ chorus ], in Teutonia. Rundgesänge und Liederchöre, von Hans Georg Nägeli, Sechster Heft. Zürich: im Verlage des Autors
Text Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Die Liebe ", appears in Wanderjahre in Deutschland (1784-1787)
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Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2016-12-21
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