by Johann Matthias Dreyer (1717 - 1769)
Die Freundschaft Matches original text
Language: German (Deutsch)
Genau geprüft, erhabner als die Liebe, Voll Ehrfurcht, Treu und Großmuth sind die Triebe, Womit mein Herz sich Dir ergibt. Ich kenne zwar der Liebe Macht und Lehre, Doch so, wie ich Dich, holde Freundin, ehre, So edel ward noch nie geliebt. Ich wünsche nicht von Dir geliebt zu werden, Für dieses Glück, das höchste Glück auf Erden, Ist mein Verdienst und Glück zu klein. Ich wünsche nicht es soll mir zu gefallen, Kein einziger von Tausenden, von Allen, Als ich nur Dir gefällig sein. Ich bin vergnügt, wenn Du mir stets erlaubest Ganz Dein zu sein, wenn Du bemerkst und glaubest, Daß mich alsdenn kein Zufall kränkt. Ich bin vergnügt, wenn öfters meinem Scherze Dein Lächeln folgt, und wenn Dein schönes Herze Mir lächelnd Dein Vertrauen schenkt. Entdeckst Du mir mit einem einz'gen Blicke Dies zärtliche, dies unschuldvolle Glücke, So hab ich was mein Herz begehrt; Dann reizt auch mir der Höfe Pracht und Freude, Ja kein Monarch, kein Engel selbst zum Neide, Dann bin nur ich beneidenswehrt. Die Vorsicht mag in meinem ganzen Leben Mir selber nichts von Lust und Wohlsein geben, Wenn sie nur Dir stets gutes thut, Und meinen Tod mag einst kein Mensch beklagen, Wirst Du allsdann nur einmal von mir sagen: Er war mein Freund, ich war ihm gut.
Composition:
- Set to music by Johann Xaver Sterkel (1750 - 1817), "Die Freundschaft", published c1785 [ voice and piano ], confirmed with a manuscript at Bayerische Staatsbibliothek - Hss. Mus. ms. 3501. Munich, Germany, in Lieder mit Melodien von J. F. Sterkel, RISM 455013840
Text Authorship:
- by Johann Matthias Dreyer (1717 - 1769), "An Doris"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2018-07-01
Line count: 30
Word count: 215