by Heinrich (Hans) Wilhelm von Gerstenberg (1737 - 1823)
Die Seligkeit der Liebenden See original
Language: German (Deutsch)
Beglückt, beglückt, wer die Geliebte findet, Die mit ihm hin durchs Leben schlüpft, Wo, Arm in Arm, sich Herz an Herz entzündet, Sich Seel' an Seele fester knüpft! Zum Goldpalast machst, Liebe, du die Hütte, Streust auf die Landschaft Tanz und Spiel, Enthüllest uns der Schickung leise Tritte, Gibst uns des Himmels Vorgefühl. Du machst das Herz der Schwermuth frühlingsheiter, Du bettest uns auf Rosenau'n, Und hebest uns auf eine Himmelsleiter, Ins Paradies hinein zu schaun. Schon hier sind Liebende zu bessern Zonen Auf Flügeln ihrer Lieb' erhöht, Empfahn schon hier des Himmels goldne Kronen, Eh' ihr Gewand von Staub verweht. Sanft hingeschmiegt auf seidne Frühlingsrasen, Auf Blumen eines Quellenrands, Verachten sie die bunten Seifenblasen Des liebeleeren Erdentands. Ein Druck der Hand, der Mark und Bein erschüttert, Ein Blick in seiner Trunkenheit, Ein Mehr als Kuß, was auf der Lippe zittert, Gibt ihnen diese Seligkeit. Ihr Traum sogar, ein Traum den Engel neiden, Küßt ihren Morgenschlummer wach. Ein Reihentanz von ewig jungen Freuden Schlingt an den Morgen ihren Tag. Gern kehrt für sie der Stern des Abends wieder, Die Morgenröthe gern für sie. Kein Endlicher mißt dieser Kette Glieder, Dem Liebe nicht das Maaß verlieh.
Composition:
- Set to music by Friedrich Ludwig Æmelius Kunzen (1761 - 1817), "Die Seligkeit der Liebenden", published 1788 [ voice and piano or organ or harmonium ], from Weisen und lyrische Gesänge, no. 9, Flensburg und Leipzig: in der Kortensche Buchhandlung
Text Authorship:
- by Heinrich (Hans) Wilhelm von Gerstenberg (1737 - 1823), "Die Seligkeit der Liebenden", subtitle: "Nach Hölty"
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