by Rudolf Bunge (1836 - 1907)
Gut' Nacht! See original
Language: German (Deutsch)
In tiefen Träumen wiegt sich der See Und leise rauschen die Wellen, Als klagten sie ein tiefes Weh Dem Himmel, dem sternenhellen; Der aber hält Die stille Welt Mit liebendem Arm umfangen. Und küsst die Braut So minnetraut Und leis’ auf die glühenden Wangen. Sanft tönt die Abendglocke dazu: Nun, schöne Welt, nun geh' zur Ruh'! Im Fischerhause dort am Strand Ein zitternd‘ Lämpchen schimmert. Da steht eine Wiege, die Vaters Hand Für seinen Liebling gezimmert; Und drinnen ruht, Wie Milch und Blut, Ein Kind, so lieblich zu schauen; - Die Mutter wacht In stiller Nacht; - Und schließt es die Äugelein, die blauen. Deckt sie's mit leichtem Schleier zu: Gut' Nacht, lieb' Kind, und schlaf' in Ruh'! Der Nachtwind trägt der Zither Klang Zum Ufersand hinüber. Das Liebchen lauschet sehnsuchtsbang: Die Barke gleitet vorüber. Es rauscht der See Wie Abschiedsweh; - Zwei Augen, wie zwei Sterne, Durchglüh'n die Nacht Mit heil’ger Pracht, Wo weit noch klingt aus der Ferne: Du lieber, herz'ger Engel du, Gut' Nacht, und schlaf' in Ruh'!
Composition:
- Set to music by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885), "Gut' Nacht!" [ four-part men's chorus ]
Text Authorship:
- by Rudolf Bunge (1836 - 1907), "Felice notte!", appears in Heimat und Fremde, in In der Fremde, in Italienische Elegien
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Researcher for this page: Johann Winkler
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