by Karl Christian Friedrich Maisch (1779 - 1832)
Language: German (Deutsch)
Das Leben is der Welle gleich Die in dem Thal entspringt, Noch rein und sanft aus ihrem Teich Mit süßem Wallen dringt. Froh hüpft sie über reinen Sand Mit leisem Plätschern hin, Küßt überall den grünen Rand, Und will und kann nicht flieh'n. Dann stürmt sie schnell zum Wasserfall Der Leidenschaften hin, Erhebt sich, koset überall, Wo frische Veilchen blühn. Drauf schleicht sie stiller durch das Rohr, Das oft hernieder winkt, Und öfters schnell durch Dorn und Moor Auf seine Welle sinkt. Bald kommt ein Wellchen und vereint Mit seiner Welle sich, Und flüstert zärtlich, halbgeweint: Wie lieb', wie lieb' ich dich! Dann schließen kleine Wellchen sich An diese Wellen an, Und hüpfen froh und wonniglich Des Bächleins krumme Bahn. Vom langen Kampf ermüdet geh'n Sie matt den Rand hinan, Und kommen, eh sie sich's versehn Zum großen Ozean.
Composition:
- Set to music by Johann Andreas Amon (1763 - 1825), "Das Leben", published 1800 [ voice and piano or harpsichord ], confirmed with Taschenbuch für häusliche und gesellschaftliche Freuden, ed. by Ludwig Lang, Frankfurt am Main: Philipp Heinrich Guilhauman, 1800, page 112
Text Authorship:
- by Karl Christian Friedrich Maisch (1779 - 1832), "Das Leben", first published 1800
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Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2020-11-19
Line count: 28
Word count: 140