by Georg Doleschal (1844 - 1894), as Oskar Welten
Language: German (Deutsch)
Lasst uns toll durch's Leben jagen!
Nicht entbehren, nicht entsagen,
Nicht nur nippen
Mit den Lippen
Aus der Freude kargem Becher,
Nein, lasset uns wie durst'ge Zecher
Schlürfen rasch in ganzen Zügen
Aus der Wonne vollen Krügen!
Nur dem Heute, nie dem Morgen
Gelte unser ganzes Sorgen!
Und der Wonnen,
Die verronnen,
Hold Gedächtnis soll uns lehren,
Dass für unser Lustbegehren
Allzeit neue Blumen spriessen,
Immer neue Quellen fliessen!
Lasst uns niemals bang erwägen,
Dass im Maass allein der Segen,
Nie durch denken
Uns beschränken,
Sondern wahnberauscht mit Freuden
Uns're junge Kraft vergeuden,
Und küssen, bis die Lippen bluten,
Untergehn in Liebesgluten!
So, in Meteorenweise,
Wollen uns're Flammengleise
Wir durch's Leben
Leuchtend weben,
Und der Tod mit seinen Schrecken
Soll uns keine Furcht erwecken:
Lustvereint im letzten Kusse
Winken wir ihm selbst zum Grusse!
Composition:
- Set to music by Adolf Wallnöfer (1854 - 1946), "Dithyrambe", op. 46 ([Fünf] Lieder und Gesänge für 1 Singstimme mit Pianoforte) no. 2, published 1893 [ voice and piano ], Leipzig, Breitkopf & Härtel
Text Authorship:
- by Georg Doleschal (1844 - 1894), as Oskar Welten, "Dithyrambe"
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