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by Anton Matthias Sprickmann (1749 - 1833)

Trudchen
 (Sung text for setting by J. Zumsteeg)
 See original
Language: German (Deutsch) 
Es waren, es waren einst glückliche Stunden,
Da hatt' ich mein Liebchen, mein Trudchen gefunden!
Das war euch ein Mädel, wie keines mehr ist,
Auch keines wohl wieder die Erde begrüßt.

Schön Trudchen, an Wesen und Gang und Geberden
War liebreich und sittsam, wie Engel auf Erden,
Und war auch ein Engel! Ihr sehnender Sinn
Sah immer zum himmlischen Vaterland hin!

Einst mußte sie unter den blühenden Linden
Mit Thränen im Auge mich Schmachtenden finden,
Da sahe nicht weiter ihr sehnender Sinn
Hoch oben zum himmlischen Vaterland hin.

Bang trat ich zum Mädel mit wankendem Schritte,
Sie folgte mir freundlich zur ärmlichen Hütte;
Die ärmliche Hütte, so eng und so klein,
Die weihte der Engel zum Himmel uns ein.

Das war euch ein Leben! Des Tages wie schwunden
Bei Küssen und Kosen die freundlichen Stunden,
In nächtlicher Stille, wie lag ich so warm,
Dem Mädel am Busen, dem Mädel im Arm!

Da sahen herab von der leuchtenden Ferne
Auf unsere Küsse die freundlichen Sterne,
Da wußt' es das Mädel, was, Engel, ihr wißt:
Daß über den Sternen auch Liebe noch ist.

Doch über den Sternen, da klagten die Engel:
Wo ist sie die schönste der Schwestern, ihr Engel?
Im Haine des Lebens? am Strome voll Licht?
Im Tale des Friedens? - und fanden sie nicht.

Sie fanden die Schwester, ach! mir in den Armen,
Da seufzt' ich wohl lange, wohl laut um Erbarmen:
Doch, leider! ich mußte wohl scheiden sie sehn,
Und durfte nicht mit dir, du Liebende, gehn.

»Ach!« sprach sie: »Mein Wilhelm! wir müssen uns scheiden,
Doch oben! auch oben hat Liebe noch Freuden,
Und lebst du nur fromm, o so folgst du mir bald.«
Das küßt' ich dem Mädel vom Munde schon kalt.

Nun leb' ich so fromm hier, und ringe die Hände
Am blumigen Grabe des Mädels und wende
Zum Haine des Lebens, zum Strome voll Licht,
Zum Tale des Friedens mein weinend Gesicht.

Das Mädel nun hoch in der leuchtenden Ferne,
Das wußt' es, und weiß es: noch über euch, Sterne
Sind Freuden der Liebe! So komm doch, o komm,
Du Freund mit der Sense; ich lebe ja fromm.

Note
Stanza 1, line 1, word 8: the modern spelling is "Gebärden"

Composition:

    Set to music by Johann Rudolf Zumsteeg (1760 - 1802), "Trudchen", published 1803, from Kleine Balladen und Lieder, Heft VI, no. 6

Text Authorship:

  • by Anton Matthias Sprickmann (1749 - 1833)

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