by Eduard (Freiherr von Czeike) von Badenfeld (1800 - 1860), as Eduard Silesius
Der Einsame See original
Language: German (Deutsch)
Ich steh' so einsam in der Welt, Verlassen und verkannt. 's ist Keiner, der an mich sich hält Im weiten Vaterland! Sie wähnen, daß ich kalt wie Stein, Weil ich so finster bin: Säh' einer mir ins Herz hinein, Er fände Liebe d'rin. Da geh'n sie her, da geh'n sie hin, Es kennt mich Keiner hier; Sie ahnen keinen Brudersinn, Kein gleiches Herz in mir. Wohlan! 's ist besser, sich verkannt von allen Menschen seh'n, als zur Erbärmlichkeit gewandt sich selber untergeh'n. Doch, tröstend, säuselt, glänzt und lacht Natur mich freundlich an: Ihr dank' ich's, daß die Erdennacht Ich froh durchschreiten kann.
Composition:
- Set to music by Gustav Barth (1818 - 1897), "Der Einsame"
Text Authorship:
- by Eduard (Freiherr von Czeike) von Badenfeld (1800 - 1860), as Eduard Silesius, "Der Einsame", appears in Gedichte, Wien: Carl Gerold, first published 1846
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