Language: German (Deutsch)
Ich höre das sanfte Gemurmel Der Quelle, bis tief in die Nacht; Ich träume dem dämmernden Morgen Entgegen, -- und habe gewacht. Weit über der bläulichen Ferne, Erspäh' ich mit forschendem Blick Der friedlichen Heimath Geburge, Und sehne mich seufzend zurück. Es ziehen die läutenden Heerden Vorüber, ich höre sie kaum; Vergebens durchsuch' ich die Wälder, Hier schmückt ja kein Name den Baum. Es öffnet die duftende Rose Den Busen, am dornigen Stab, Doch eh' ich zum Kranze sie winde, So fallen die Blätter schon ab. Die Flöte des einsamen Hirten, Ruft weit die Geliebte umher; Ich könnte vor Weinen nicht singen, Mir klopfet das Herz, ach! so sehr. Schon hüllte in traurenden Schleier, Der Vollmond sein nächtliches Licht; Die Sehnsucht, -- die naget am Leben, Sie naget, -- und tödtet doch nicht.
First published in Taschenbuch, Bergisches, 1804.
Composition:
- Set to music by Heinrich August Marschner (1795 - 1861), "Sehnsucht", op. 5 (12 Lieder mit Begleitung der Guitarre) no. 5 [ voice and guitar ]
Text Authorship:
- by Ernst von Heimburg , "Sehnsucht", appears in Zeichnungen nach Natur und Phantasie: Mit Kupfern und Musikalien, first published 1807
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This text was added to the website: 2011-07-11
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