by Carl Schlechter (1804 - 1876), as Carl Haffner
Language: German (Deutsch)
Macht man ins Leben kaum den ersten Schritt, Bringt man als Kind schon eine Thräne mit, Und Freudenthränen gibt als ersten Gruß Dem Kind' die Mutter mit dem ersten Kuß! Man wächst empor dann zwischen Freud' und Schmerz, Da zieht die Liebe in das junge Herz, -- Und offenbar't das Herz der Jungfrau sich, Spricht eine Thräne: Ja, ich liebe Dich! Wie schön ist doch die Thräne einer Braut , Wenn der Geliebte ihr ins Auge schaut! Man schlingt das Band -- sie warden Weib und Mann, Da geht der Kampf mit Noth und Sorgen an; -- Doch wenn der Mann die Hoffnung schon verlor, Blickt doch das Weib vertrauensvoll empor Zur Sternenwelt, zum heitern Himmelslicht, Und eine Thräne spricht: Verzage nicht! Der Mann wird Greis -- die Scheidestunde schlägt, Da stehn um ihn die Seinen tief bewegt, Und Aller Augen sieht man thränenvoll, Sie bringen sie als letzten Liebeszoll. Doch still verklärt blickt noch umher der Greis In seiner Kinder, seiner Enkel Kreis, -- Im letzten Kampf, ja selbst schon im Vergehn, Spricht eine Thräne noch: Auf Wiedersehn!
Composition:
- Set to music by Benedikt Randhartinger (1802 - 1893), "Die Träne"
Text Authorship:
- by Carl Schlechter (1804 - 1876), as Carl Haffner, "Lied"
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