by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
Rühret nicht daran See original
Language: German (Deutsch)
Wo still ein Herz von Liebe glüht, O rühret, rühret nicht daran! Den Gottesfunken löscht nicht aus! Fürwahr, es ist nicht wohlgetan. Wenn's irgend auf dem Erdenrund Ein unentweihtes Plätzchen gibt, So ist's ein junges Menschenherz, Das fromm zum ersten Male liebt. O gönnet ihm den Frühlingstraum, In dem's voll ros'ger Blüten steht! Ihr wißt nicht, welch ein Paradies Mit diesem Traum verloren geht. Es brach schon manches starke Herz, Da man sein Lieben ihm entriß, Und manches duldend wandte sich Und war voll Haß und Finsternis; Und manches, das sich blutend schloß, Schrie laut nach Lust in seiner Not, Und warf sich in den Staub der Welt; Der schöne Gott in ihm war tot. Dann weint ihr wohl und klagt euch an; Doch keine Träne heißer Reu' Macht eine welke Ros' erblüh'n, Erweckt ein totes Herz aufs neu'.
Composition:
- Set to music by Adolf Wallnöfer (1854 - 1946), "Rühret nicht daran", op. 99 (Duette für hohe und tiefe stimmen) no. 7 [ vocal duet with piano ]
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Rühret nicht daran", appears in Jugendgedichte, in 4. Viertes Buch, in Escheberg. Sankt Goar
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