Das ist die schönste Zeit, Wenn's ringsum Blüthen schneit, Wenn durch die laue Luft Wallt süßer Frühlingsduft Und Gesang Wald entlang Schallet laut mit frohem Klang, Das ist das ist fürwahr Die schönste Zeit im Jahr. Frisch auf denn junges Blut, Mit Blumen kränzt den Hut, Und laßt uns lustig sein Wohl zu dem lust'gen Mai'n. Tanzt und springt, Lacht und singt, Daß es laut im Wald erklingt, Dann erst, dann erst fürwahr Ist schönste Zeit im Jahr.
Duette für hohe und tiefe stimmen , opus 99
by Adolf Wallnöfer (1854 - 1946)
1. Die schönste Zeit
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by (Karl) Wilhelm Osterwald (1820 - 1887), "Das ist die schönste Zeit", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch: Lieder, no. 69
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Confirmed with Gedichte von Wilhelm Osterwald, Dritte umgearbeitete und vermehrte Auflage, Leipzig, Verlag von F. G. C. Leuckart (Constantin Sander), 1873, page 77.2. Herz und Welt
Language: German (Deutsch)
Die Feuer leuchten von den Bergen, der Mond strahlt hell im reinen Blau, im duft'gen Gras zu uns'ren Füßen sprüh'n tausend Funken Demanttau. Rings herrscht des Abends tiefe Stille, unfühlbar weht des Lebens Spur, ein süßer unnennbarer Zauber zieht durch die feiernde Natur. Du stehst, erstaunst, erkennst dich selber als Mittelpunkt im Weltenlauf und nimmst in's kleine Herz das ganze unendlich große Weltall auf.
3. Der Liebe Dauer
Language: German (Deutsch)
O lieb, solang du lieben kannst! O lieb, solang du es vermagst! Die Stunde kommt, die Stunde kommt, Wo du an Gräbern stehst und klagst. Und sorge, daß dein Herze glüht Und Liebe hegt und Liebe trägt, So lang ihm noch ein and'res Herz In Liebe warm entgegenschlägt. Und wer dir seine Brust erschließt, O tu ihm, was du kannst, zulieb! ... Und mach ihm keine Stunde trüb. ... O lieb, solang du lieben kannst! O lieb, solang du es vermagst! Die Stunde kommt, die Stunde kommt, Wo du an Gräbern stehst und klagst! Bald kniest du nieder an der Gruft Und birgst die Augen, trüb und naß, - Sie sehn den andern nimmermehr - Tief unterm feuchten Kirchhofsgras. ... O lieb, solang du lieben kannst! O lieb, solange du's vermagst! Die Stunde kommt, die Stunde kommt, Wo du an Gräbern stehst und klagst!
Text Authorship:
- by Ferdinand Freiligrath (1810 - 1876)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Thomas Ang) , "O love, love as long as you can!", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Wilson Hidalgo) , "Ama todo el tiempo que puedas", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
4. Sternschnuppen
Language: German (Deutsch)
An so blauen Abenden, liebe Kinder, Gehen die Englein als Sternanzünder Über den Himmel, Schritt vor Schritt, Hat jedes ein Schächtelchen Streichhölzer mit. Seht ihr, jetzt wird es langsam Nacht. Schon glühn tausend Sternlein. Ist das eine Pracht! Die Zündhölzchen aber löschen sie aus Und gehn artig schlafen ins Engelhaus. Sind aber auch unartige Englein dort; Die werfen die glimmenden Zündhölzchen fort. Seht ihr, dort oben, im großen Bogen Kommt just so ein glimmendes Streichholz geflogen. Ja, die himmlischen Hölzchen leuchten sehr. Sie fallen alle auf große Inseln im Meer, Dort glimmen sie weiter als Morgenrot, Und erst der jüngste Tag tritt sie tot. Die sind unser Glück, diese Meeresinseln; Ihr wißt, brave Kinder dürfen nicht zünseln! Der liebe Gott hat auch solche Engel nicht gern: Darf keiner mehr abends zu einem Stern!
5. Kindergottesdienst
Language: German (Deutsch)
Es läuten zur Kirche die Glocken,
Die Eltern, sie gingen schon aus,
Drei Kindlein mit goldenen Locken
Die sitzen noch unter dem Haus.
Die munteren, unmüß'gen Gäste
sind noch für die Kirche zu klein,
Doch wollen am heiligen Feste
sie fromm wie die Alten schon sein.
Hat jedes ein Buch sich genommen
Und hält es verkehrt auf dem Schoß,
Draus singen die Schelme, die frommen,
Mit schallender Stimme drauf los.
Weiß selber noch keins, was es singet,
singt jedes in anderem Ton;
singt immer, ihr Kindlein, es dringet
Auch so zu dem himmlischen Thron.
Dort stehen die Engel, die reinen,
Und singen dem Vater der Welt,
Der stets vom Munde der Kleinen
Am liebsten sein Lob sich bestellt.
Singt immer; da drüben im Garten,
Da singts in die Wette mit euch;
Die Vögelein sind es, die zarten,
Die zwitschern im jungen Gesträuch.
Singt immer; ihr singet im Glauben
Das ist ja dem Heiland genug,
Ein Herz ohne Falsch wie die Tauben
Nimmt frühe gen Himmel den Flug.
...
Singt immer; aus irdischen Hallen
Der hehrste und herrlichste Chor,
Was ist er? ein kindisches Lallen,
Ein Hauch in des Ewigen Ohr!
Text Authorship:
- by Karl Friedrich von Gerok (1815 - 1890), "Kindergottesdienst", appears in Palmblätter, in Heilige Zeiten, first published 1858
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Note: the poem has the following epigraph at the top:
Matth. 21, 16. Aus dem Munde der Unmündigen hast du dir ein Lob zugerichtet.
6. Herbstlied
Language: German (Deutsch)
Eh' der Herbstwind heult um's Dach, Sind die Vögel aufgebrochen. Blatt und Blüten, die verwehen, Mögen sie nicht fallen sehen. Bange Wochen Folgen nach. Lieber schweigen, Spiel und Scherz, Die wir pflegten froh gemeinsam. Wie gewonnen sind zerronnen Auch der holden Liebe Wonnen. Ernst und einsam Ward das Herz. Lebenslust und Kraft verloht. Nebelhauch umhüllt die Sterne, Und die Hoffnung geht zur Neige. Ach, durch rasch entlaubte Zweige Grüßt von ferne schon der Tod.
Text Authorship:
- by Anselm Rumpelt (1853 - 1919), as Alexis Aar, "Herbstlied"
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7. Rühret nicht daran
Language: German (Deutsch)
Wo still ein Herz von Liebe glüht, O rühret, rühret nicht daran! Den Gottesfunken löscht nicht aus! Fürwahr, es ist nicht wohlgetan. Wenn's irgend auf dem Erdenrund Ein unentweihtes Plätzchen gibt, So ist's ein junges Menschenherz, Das fromm zum ersten Male liebt. O gönnet ihm den Frühlingstraum, In dem's voll ros'ger Blüten steht! Ihr wißt nicht, welch ein Paradies Mit diesem Traum verloren geht. Es brach schon manches starke Herz, Da man sein Lieben ihm entriß, Und manches duldend wandte sich Und war voll Haß und Finsternis; Und manches, das sich blutend schloß, Schrie laut nach Lust in seiner Not, Und warf sich in den Staub der Welt; Der schöne Gott in ihm war tot. Dann weint ihr wohl und klagt euch an; Doch keine Träne heißer Reu' Macht eine welke Ros' erblüh'n, Erweckt ein totes Herz aufs neu'.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Rühret nicht daran", appears in Jugendgedichte, in 4. Viertes Buch, in Escheberg. Sankt Goar
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