by Johann Gabriel Seidl (1804 - 1875)
Jägers Feierabend See original
Language: German (Deutsch)
Im Wald ist's öd' und schaurig, kein Wild verrät sich mehr; der Jäger lehnt sich traurig aufs feiernde Gewehr, Da steht er ohne Wanken mit schwermutsvollem Sinn und trällert in Gedanken im Grünen vor sich hin. Nun denkt er all des Trüben, womit ihn Gott gedrückt, nun denkt er auch des Lieben, womit ihn Gott beglückt; des eig'nen frischen Leibes, der eig'nen jungen Brust, der Kinder und des Weibes wird er sich froh bewusst. Da hält er nun entgegen sein Trübes seiner Freud' und sieht, wie Gottes Segen weit überwiegt das Leid. Da wölben ihm die Säulen des Waldes sich zum Dom; des Waldes Sänger eilen herbei und singen fromm. Und betend unter ihnen steht nun der Jägersmann und legt mit freud'gen Mienen die Büchse wieder an, tut einen Schuss ins Leere und mit dem Schuss den Ruf: „Das gilt des Gottes Ehre, der mich so glücklich schuf!“
Composition:
- Set to music by Benedikt Randhartinger (1802 - 1893), "Jägers Feierabend"
Text Authorship:
- by Johann Gabriel Seidl (1804 - 1875), "Jägers Feierabend", appears in Balladen, Romanzen, Sagen und Lieder
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Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2023-07-02
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