by Johann Gabriel Seidl (1804 - 1875)
Jägers Feierabend
Language: German (Deutsch)
Im Wald ist's öd' und schaurig, kein Wild verrät sich mehr; der Jäger lehnt sich traurig aufs feiernde Gewehr, [zerkaut an seinen Nägeln den schwermutvollen Sinn und trillert mit den Vögeln bewusstlos vor sich hin.]1 Nun denkt er all des Trüben, womit ihn Gott [bedrückt]2, nun denkt er auch des Lieben, womit ihn Gott beglückt; des eig'nen frischen Leibes, der eig'nen [frohen]3 Brust, der Kinder und des Weibes wird er sich froh bewusst. Da hält er nun entgegen sein Trübes seiner Freud' und sieht, wie Gottes Segen weit überwiegt das Leid. Da wölben ihm die Säulen des Waldes sich zum Dom; des Waldes Sänger eilen herbei und singen fromm. Und betend unter ihnen steht nun der Jägersmann und legt mit freud'gen Mienen die Büchse wieder an, tut einen Schuss ins Leere und mit dem Schuss den Ruf: „Das gilt des Gottes Ehre, der mich so glücklich schuf!“
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2 Randhartinger: "gedrückt"
3 Randhartinger: "jungen"
Researcher for this page: Johann Winkler
Confirmed with Balladen, Romanzen, Sagen und Lieder von Johann Gabriel Seidl, Wien, 1826.
1 Randhartinger: "Da steht er ohne Wanken/ mit schwermutsvollem Sinn/ und trällert in Gedanken/ im Grünen vor sich hin."2 Randhartinger: "gedrückt"
3 Randhartinger: "jungen"
Authorship:
- by Johann Gabriel Seidl (1804 - 1875), "Jägers Feierabend", appears in Balladen, Romanzen, Sagen und Lieder [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Benedikt Randhartinger (1802 - 1893), "Jägers Feierabend" [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
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