by Ludwig Bechstein (1801 - 1860)
Der fromme Ritter See original
Language: German (Deutsch)
Es reitet ein Ritter durch Nacht und Graus nach seinem sicheren Felsenhaus. Des Weges ist er kundig gut, gar manchen Tag er ihn reiten tut. Über'n Gottesacker sein Ross ihn trägt, doch nimmer hat Furcht sein Herz bewegt. Und wenn er über den Totenhof zieht, da singt er leis' ein frommes Lied: "Aus der Tiefe ruf' ich, Herr, zu dir, gib Frieden allen, die schlummern hier." — Und einstmals ängstlich der Ritter sprengt rasch über den Friedhof, vom Feind bedrängt. "Aus der Tiefe ruf' ich, Herr, zu dir! Gib Schutz vor meinen Verfolgern mir!" Da sind die Toten all' erwacht, da steigt's empor aus der Gräber Nacht. Die Toten schwingen wild die Wehr, und Schrecken bannt der Verfolger Heer. Sie sind vom starren Entsetzen stumm, sie wenden zur schnellsten Flucht sich um. Die Toten hielten dem Ritter zu, der oft gebetet für ihre Ruh'. Der fromme Ritter durch Nacht und Graus kam sicher nach seinem Felsenhaus.
Composition:
- Set to music by Anton Meyer (1780 - 1854), "Der fromme Ritter", published 1850 [ voice and piano ], Mainz, Schott
Text Authorship:
- by Ludwig Bechstein (1801 - 1860), "Der fromme Ritter"
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