by Johann Georg Wilhelm Usener (1777 - 1837)
Das Vergissmeinnicht Matches base text
Language: German (Deutsch)
Des Mondesstrahles düst're Helle durchlispelt's leis' wie Geisterhauch, und klagend rauscht die ernste Welle, es trauert selbst der Blütenstrauch. Es sind der Liebe bange Klagen, die leicht im Abendwinde weh'n, die trauernd jedem Waller sagen, wie Lust und Schmerz sich nahe steh'n. Einst wallt' im stillen Blütentale an dieses Flusses Blumenrand ein holdes Paar im Abendstrahle, beglückt durch süßer Liebe Band. Aus dunklen Zweigen tönen Lieder, das Ufer decket Maiengrün; es glänzt sein Bild aus Wogen wieder, die flutend ernst vorüberzieh'n. Da sieht, getaucht in Himmelsbläue, ein Blümchen an der Fluten Rand der Jüngling, und als Bild der Treue will pflücken er's mit kühner Hand. Er beugt sich an dem Ufer nieder, neigt sich zu tief und sinkt hinab; der Strom verschlingt die schönen Lieder, die Flut bereitet ihm ein Grab. Und sprudelnd wogt das Wasser oben, doch plötzlich zeigt sich sein Gesicht; das Blümchen hoch emporgehoben ruft sinkend er: Vergiss mein nicht! Der ernste Laut war kaum verklungen, der ihr das Innerste durchdrang, auf ewig ward er dann verschlungen; die Ufer tönten dumpf und bang. Der traute Jüngling war geschieden, tief trauert nun ihr treues Herz. Ihm bringt das Blümchen keinen Frieden, es ward zum Boten seinem Schmerz.
Composition:
- Set to music by Johann Andreas Amon (1763 - 1825), "Das Vergissmeinnicht", op. 62 (Sechs deutsche Lieder mit Begleitung des Piano-Forte oder der Guitarre) no. 4 [ voice and piano or guitar ]
Text Authorship:
- by Johann Georg Wilhelm Usener (1777 - 1837)
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Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2024-08-08
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