by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853)
Language: German (Deutsch)
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Feldeinwärts flog ein Vögelein Und sang im muntern Sonnenschein Mit süßem, wunderbaren Ton: Ade, ich fliege nun davon, Weit! Weit! Reis' ich noch heut! Ich horchte auf den Feldgesang, Mir ward so wohl und doch so bang, Mit frohem Schmerz, mit trüber Lust Stieg wechselnd bald und sank die Brust, Herz! Herz! Brichst du vor Wonn' oder Schmerz? Doch als ich Blätter fallen sah, Da dacht ich: Ach, der Herbst ist da! Der Sommergast, die Schwalbe zieht Vielleicht so Lieb' und Sehnsucht flieht, Weit! weit! Rasch mit der Zeit! Doch rückwärts kam der Sonnenschein, Dicht zu mir drauf das Vögelein, Es sah mein tränend Angesicht Und sang: die Liebe wintert nicht, Nein! Nein. Ist und bleibt Frühlingsschein!
Note: in Fanny Hensel's score, on the repetition, stanza 3 line 4, word 6 becomes "zieht", which looks erroneous.
Composition:
- Set to music by Carl Oberthür (1819 - 1895), "Herbstlied", op. 72 (Drei deutsche Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Piano-Forte) no. 1 [ voice and piano ]
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Tieck (1773 - 1853), "Herbstlied"
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This text was added to the website: 2007-06-03
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